Dieser Podcast ist eine initiative der Development Community des DOAG e.V.

Devs on Tape x Cloudland 2023: Real-Time Notifications an hunderttausende Fußballfans

Shownotes

Zu unserem 50. Upload haben wir eine ganze besondere Folge bei der insbesondere Fußballfans auf ihre Kosten kommen werden. Christian Bonzelet von DFL Digital Sport erzählt wie die Information für ein neues Tor ihren Weg zum Smartphone der Fußballfans findet. Dabei beleuchtet er nicht nur die technische Lösung bei AWS, sondern auch den dahinterliegenden Prozess.

Christian Bonzelet: LinkedIn: hier

Kai Donato - kai.donato@mt-itsolutions.com - Twitter: @_KaiDonato

Carolin Krützmann - carolin.kruetzmann@doag.org - Twitter: @CaroHagi

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:13: Ja, hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge DEFZON TAPE.

00:00:17: Heute wieder von der Cloudland und auch heute wieder den Disclaimer,

00:00:22: wenn ihr im Hintergrund rumpeln hört, einen Getränkeschrank, der angeht.

00:00:26: Geschirr oder schreiende Menschen, das liegt daran, dass wir einfach mitten in einem Konferenzgelände sind

00:00:31: und dann einfach solche Geräusche entstehen, wenn wir im Phantasialand sind.

00:00:36: Ich freue mich sehr, heute meinen Gast begrüßen zu dürfen, den Christian Boncelet.

00:00:42: Hallo.

00:00:43: Hallo Christian.

00:00:44: Du hast den Nachnamen richtig ausgesprochen.

00:00:46: Sehr gut.

00:00:47: Wenn ihr den Post seht, dann werdet ihr vielleicht verstehen, für mich sehr französisch angehaucht, der Name.

00:00:54: Ich freue mich wirklich sehr, dass du da bist.

00:00:57: Ich bin super gespannt auf das Gespräch und ich kann mir auch vorstellen, dass Sportfans heute definitiv auf ihre Kosten kommen

00:01:03: oder Fußballfans je nachdem und ABS-Fans natürlich auch.

00:01:06: Kannst du dich einmal vorstellen?

00:01:08: Ja, gern. Also vielen Dank auch für die Einladung und dass ich hier sein darf.

00:01:13: Ihr könnt das nicht sehen, aber das ist echt krass.

00:01:15: Wir sitzen hier quasi mitten in so einem afrikanischen Konferenzraum kann man sagen, mitten im Phantasialand.

00:01:20: Das ist echt Wahnsinn.

00:01:21: Ich bin heute hier, weil ich die Ehre habe, hier auch einen Vortrag halten zu dürfen.

00:01:27: Deswegen bin ich hier und habe auch die Ehre, zwei wirklich große Leidenschaften in meinem Herz zusammenführen zu können.

00:01:34: Nämlich einmal Fußball und einmal Cloud oder ABS-Entwicklung.

00:01:38: Denn ich arbeite bei der Bundesliga gar nicht so weit weg von hier.

00:01:41: Ich arbeite in Köln, das ist ungefähr so eine halbe Stunde Fahrt bei der DFL Digital Sports.

00:01:47: Und wir sind Teil der DFL und wir sind hauptsächlich verantwortlich für allen möglichen Content, den wir so produzieren.

00:01:56: Für unsere Fans, aber auch für unsere Partner, Lizenznehmer, also alle Fernsehanstalten, die irgendwie ein Recht haben, Bundesliga-Inhalte zu verteilen.

00:02:04: Für die produzieren wir Sachen und bieten die an.

00:02:06: Und wir sind verantwortlich für die technische Ausgestaltung, fürs Hosting unserer Webseite bundesliga.com.

00:02:13: Aber auch für die Entwicklung der offiziellen Bundesliga-App für iOS und Android oder den Fantasy Manager.

00:02:19: Also alle digitale Produkte, mit denen unsere Fans in Kontakt kommen können, mit ihren Clubs, mit ihren Lieblingsspielern und mit der Bundesliga generell.

00:02:28: Und ich bin da Solutions-Architekt oder genauer AWS-Solutions-Architekt.

00:02:32: Aber ich arbeite nicht bei AWS, ich trage das aber im Rollennamen mit drin.

00:02:37: Aber das ist, glaube ich, vielleicht auch erklärt so ein bisschen, wo mein Fokus liegt, nämlich viel auf dem Bereich AWS.

00:02:43: Und was ich im Grunde täglich mache, ist, allen Teams, die wir so haben, zu unterstützen, Business-Probleme zu verstehen, AWS zu verstehen.

00:02:51: Das eine sehr große Herausforderung ist.

00:02:53: Wir haben gerade schon im Vorgespräch über diesen Riesen-Service-Baum gesprochen, den es da mittlerweile gibt.

00:02:58: Und einfach zu versuchen, unsere Teams mit zu begleiten, in gute Lösungen zu bauen und optimale Lösungen zu bauen.

00:03:06: Ich würde einfach gerne mal direkt auf deinen Vortrag zu sprechen kommen.

00:03:10: Und zwar geht es da ja darum, dass er oder du sprichst über viele verschiedene Themen, hatte ich dann im Vorgespräch festgestellt.

00:03:18: Aber dein Titel geht primär darum, dass man zum Beispiel, wenn ein Tor geschossen wurde, dass man dann auch eine Benachrichtigung bekommt in jeglicher Form als Nutzer eurer Produkte.

00:03:29: Und also wahrscheinlich nicht so von von euch gesteuert, aber und durchs Fernsehen oder ähnliches.

00:03:35: Wie viele, also weißt du, wie viele Nutzer ihr dann ungefähr habt, die ihr dann direkt benachrichtigen müsst?

00:03:41: Ja, das wissen wir sogar sehr genau. Ich weiß nicht, ob ich die Zahl jetzt so öffentlich teilen darf, aber es geht so, und der Titel verrät es auch schon, es geht so in den größeren 100.000er-Bereich.

00:03:52: So viel kann ich sagen. Und das ist in dem Scale dann schon eine Herausforderung.

00:03:57: Ja, halt einfach diese Datenmengen sowohl auf der eingehenden Seite, also die ganzen Sportdaten, die reingehen, zu verarbeiten, aber natürlich dann auch an all unsere aktiven Fans, die die Produkte nutzen, das irgendwie halt auch zuverlässig zu verschicken.

00:04:11: Und der Vortrag ist, da dreht sich viel um Push-Notifications, die wir über unsere offizielle Bundesliga-App dann verschicken.

00:04:18: Also so native Notifications, die man aus anderen Apps auch erkennt.

00:04:21: Und das ist generell ein sehr wichtiger Aspekt von so Sport-Apps, die halt auch in, jetzt mach ich mal so die gedanklichen Anführungsstriche im Kopf, in Echtzeit zu verschicken.

00:04:31: Was ich aber auch in dem Vortrag mache, ist mal so ein bisschen mit dem Gerücht aufzuräumen, dass Echtzeit immer in einem Milli- oder Nanosekundenbereich sein muss.

00:04:41: Und er zählt da die Geschichte von zwei Fans, die auf unterschiedliche Art und Weise unsere Produkte erleben.

00:04:48: Also das Bundesliga-Produkt, was ihr im Fernsehen schauen könnt, aber auch das Bundesliga-Produkt, was ihr über unsere digitalen Kanäle schaut oder konsumieren könnt.

00:04:55: Der Live-Ticker beispielsweise, wo man dann, wenn man genauer hinguckt, wie die Fans unsere Produkte so nutzen, sehr schnell auch versteht, dass Echtzeit ein sehr subjektives Empfinden ist.

00:05:06: So die Geschichte von Evelyn und Karl. Evelyn schaut Bundesligaspiele gerne live im Fernsehen und nutzt auch unsere App und hat dann diesen WM-Moment, den vielleicht viele von uns kennen, wenn euer Nachbar 10, 20 Sekunden vor euch jubelt.

00:05:21: Und der Nachbar ist in dem Fall halt unsere App, die halt eine Nachricht dann zu früh schickt, weil das Signal, was Evelyn über Kabel oder Satellit oder IPTV hat, halt eine natürliche Distributionslatenz mit sich bringt.

00:05:35: Das heißt, da ist Echtzeit verzerrt an dem Punkt einfach.

00:05:38: Und der andere Fan ist Karl, der nicht die Möglichkeit hat, Bundesligaspiele live zu schauen, der das dann über unsere digitalen Produkte macht.

00:05:45: Also der schaut sich einen Live-Ticker an, der ist bei uns im Match-Center drin, also auf der Seite, die sozusagen das Spiel abbildet.

00:05:51: Und wenn er das mal nicht auf hat, kriegt er natürlich auch Push-Benachrichtigungen, aber er möchte in der Runde seiner Freunde derjenige sein, der als erster jubelt.

00:05:58: Also er möchte diesen Umarmungsmoment bekommen. Er möchte der sein, der die Good News zuerst verbreitet.

00:06:03: Und für den ist das natürlich dann eine ganz andere Perspektive, wie schnell so eine Nachricht sein soll. Idealerweise schneller als Konkurrenzprodukte, damit er derjenige ist, der die Bierdusche bekommt.

00:06:14: Ja, es ist total, also ich finde das Thema total interessant, weil wenn man so, ich sag mal, im normalen Arbeitskontext unterwegs ist, dann schreibt man ja meistens eher Applikationen für oder stellt Services, Systeme, was auch immer bereit für eine deutlich geringere Anzahl an Personen oder an Konsumenten.

00:06:30: Und dass man dann auch jetzt nochmal so einen anderen Blickwinkel auf das Thema bekommt und welche Bedürfnisse dieses Thema auch hat, durch die vielen Konsumenten, die man dann erreichen möchte und dann auch schnell erreichen möchte, finde ich sehr, sehr spannend vom Blinkwinkel her.

00:06:46: Und ja, ich bin gespannt, ob der eine oder andere Hörer da vielleicht auch ein bisschen Inspiration kriegt, falls er oder sie auch noch eine App schreiben möchte.

00:06:53: Ja, hoffentlich. Also ich liebe auch diese Herausforderung. Ich habe das auch, wenn man mal so durch meine Vita guckt, bevor ich bei der Bundesliga war, hatte ich eine Station bei RTL in Köln. Und ich liebe diese Herausforderung, wenn es darum geht, Systeme zu bauen oder zu designen, die für hunderttausende Millionen von Usern designed sind.

00:07:13: Also gerade so TV-Produkte haben da auch eine unheimliche Anforderung an Skalierung. Und sie sind vor allem oft auch unberechenbar. Also gerade so Live-Shows, wo es so mit Votings geht oder auch Bundesligaspiele sind unberechenbar.

00:07:27: Tor in der 90. Minute zum Ausgleich. Auf einmal hast du so einen enormen Peak und Systeme darauf vorzubreiten, das finde ich mega spannend. Und da habe ich auch viel gelernt in den Jahren, welche Patterns gut funktionieren, was man denken sollte in seinem Design, was man unter Umständen lassen sollte.

00:07:45: Und hoffe, dass ich unseren Teams da auch einfach viel Wissen teilen kann oder auch Zuhörern oder Leuten, die auf Konferenzen gehen, in Gesprächen. Also mega spannend.

00:07:54: Ja, du erzählst ja auch relativ viel. Du hast ja vorhin schon erzählt, das ist jetzt deine zehnte Konferenz dieses Jahr. Also erstmal nochmal dicken Respekt. Das ist bestimmt nicht alles um die Ecke.

00:08:04: Ne, das stimmt, das war es nicht. Aber nach zwei Jahren Corona freut man sich auch, das nochmal machen zu können.

00:08:10: Das stimmt, ja. Wo du es eben schon angesprochen hattest, es gibt Dinge, auf die man auf jeden Fall achten sollte, wenn man so eine breite Masse erreicht. Und es gibt Dinge, die du in der Vergangenheit, also aus denen du gelernt hast. Und mich interessiert immer, ja in Richtung Fehlerkultur auch, also was war so das, was den größten, also woraus hast du am meisten gelernt, sag ich mal so.

00:08:33: Ich habe auf jeden Fall am meisten daraus gelernt, ins kalte Wasser geschmissen zu werden, würde ich sagen. Also einfach ausprobieren. Und wenn du ein gutes Team um dich herum hast und einfach offen kommunizierst und die Dinge ansprichst, dann kann das zu einem sehr guten Ergebnis führen.

00:08:49: Also ich habe zum Beispiel gelernt, dass bei solchen Sachen Lasttests unabdingbar sind. Und das ist ja auch oft nicht schwer umzusetzen, einfach auch schwer, vielleicht das entsprechende Tooling zu nutzen oder sich Gedanken zu machen, okay, was ist denn meine Last, die ich erzeugen will. Kann mein System, mit dem ich Last erzeuge, überhaupt diese Last erzeugen.

00:09:08: Das ist vielleicht so ein Henne-Ei-Problem irgendwie. Ich finde, da hilft die Cloud einem umgemein, weil es einfach auch Limitierungen wegnimmt, wenn es darum geht, Last zu erzeugen. Und essentiell für alles das, was man da an Entscheidung trifft, ist, das nicht nur rein von der technischen Brille zu sehen, sondern auch sich einfach, also Datenpunkte zu holen.

00:09:28: Wie viele Fans haben wir auf der Plattform? Wie nutzen die unser Produkt? Wie wollen wir vielleicht, dass sie unser Produkt nutzen? Also was müssen wir vielleicht ändern, damit eine Verhaltensänderung einkehrt? Alles das hilft dir, bessere technische Entscheidungen zu treffen. Also wir haben beispielsweise analysiert, dass du kannst bei uns so Spiele subscriben oder unsubscriben in der App. Also wenn du darüber benachrichtigt werden möchtest, dann subscribest du dieses Spiel.

00:09:50: Und wir haben dann analysiert, in welchem Zeitbereich machen dann unsere Fans das? Also ist das so konstant über den Tag verteilt oder gibt es da bestimmte Muster? Und man sieht halt einfach in den Nutzungsdaten, dass die Fans das in einem sehr kurzen Zeitabschnitt vor einem Ampfiff machen. Also in beide Richtungen.

00:10:07: Und das stellt natürlich dann so ein System auch vor die Herausforderung, dieses Ereignis einer Subscription oder Unsubscription auch in einer akzeptablen Zeitspanne, die gilt es dann zu definieren, zu verarbeiten. Weil es bringt nichts, wenn du diese Subscribe-Operation machst und 45 Minuten später kriegst du die erste Nachricht. Also da ist dem Fan nicht geholfen. Oder andersrum, du unsubscribest, kriegst aber trotzdem 45 Minuten lang immer noch Nachrichten.

00:10:29: Das ist für beide Richtungen eine richtig, ich will es jetzt nicht so wertfrei machen, aber eine zu hinterfragende User Experience. Wenn du das aber weißt, dann kannst du besser schauen in deine technische Lösung, wo sind die limitierenden Faktoren, was kann ich wirklich aktiv ändern oder was ist einfach gegeben, welche Limitierung muss ich halt einfach so nehmen und muss vielleicht kreative Lösungen drum herum bauen.

00:10:55: Oder gibt es vielleicht einfach auch andere Lösungsansätze, andere Services, andere Architektur-Patterns, die ein bestimmtes Ziel besser unterstützen. Also das ist glaube ich das, was ich so generell jedem empfehlen würde. Also Customer-Centricity sehr stark zu schauen, welche User Experience habe ich aktuell, welche will ich generieren.

00:11:18: Und dann auch einfach offen zu kommunizieren in Richtung alle Intents, Stakeholder, was geht oder welche Komplexität oder welchen Aufwand bestimmte Sachen halt haben.

00:11:28: Tatsächlich habe ich mir das Testing gerade eben nochmal notiert, bevor du angefangen hast darüber zu sprechen. Das ist ja manchmal so das Problem, du hast es eben auch schon gesagt, in der Cloud entspannt sich das Ganze etwas mehr, weil wenn man einen Server, sag ich mal, irgendwo stehen hat, den dann so zu skalieren wie in der Produktion dann am Ende oder wenn man auch gar nicht weiß, wie viel man eigentlich braucht, sag ich mal, macht es das natürlich deutlich einfacher.

00:11:53: Ich würde aber interessieren, an den Testings her, also von den Zugriffen her und alles, testet ihr dann tatsächlich auch mit der eins zu eins erwarteten User-Anzahl oder Zugriffsanzahl oder testet ihr mehr, damit ihr auch für mehr zur Verfügung stellen könntet? Wie geht ihr da so ungefähr vor?

00:12:13: Also ich glaube da gibt es, ihr wüsst jetzt nicht, ob es da so einen Weg gibt, sondern das immer im jeweiligen Kontext zu betrachten. Also für mich, in meiner Rolle auch, der erste Punkt, wo ein Lasttest aus meiner Sicht oder generell ein Test, Performance-Test, Lasttest, wie man es auch nennt, super sinnvoll ist, ist erstmal ein Gefühl dafür zu kriegen, wie verhält sich mein System denn unter höherer Last.

00:12:36: Also das ist vielleicht sozusagen der erste Startpunkt zu gucken, jetzt schicke ich da einfach mal 20.000 Requests, 30.000, 40.000, was passiert denn in meinem System? Also raucht die Datenbank ab? Habe ich irgendeine Compute-Instanz dazwischen, die vielleicht anfängt irgendwelche Threads zu blockieren und dann bricht alles auseinander?

00:12:57: Also das kriegst du halt wunderbar über solche Tests raus und dann kannst, das ist ein unheimlich wichtiges Feedback zu gucken, ist das jetzt ein Problem oder ist das einfach nur jetzt theoretisch. Und dann fängst du an, intern so ein bisschen zu besprechen, okay, was erwarten wir denn da für User? Also war jetzt unser Test sozusagen einfach nur eine Simulation von, wir reizen das System jetzt mal maximal aus, aber eigentlich haben wir nur 100 User, weil dann brauchst du vielleicht noch nicht aktiv werden.

00:13:26: Das ist vielleicht so ein bisschen vom Ziel abhängig, was man damit erreichen will. Aber der erste Indikator erstmal Feedback vom System zu bekommen, wie es sich in Lastsituationen verhält, das ist ein sehr großer Mehrwert für die weitere Entwicklung.

00:13:41: Und oft sind es dann so, ich meine in unserem Fall kann man es einfach schwer hervorsagen. Also wir wissen nicht, es gab mal glaube ich ein Spiel, Bochum-Bayern, wo Bochum glaube ich 4-2 oder so gewonnen hat. Also das hast du, wir haben vorher gesagt, okay das Spiel wird wahrscheinlich langweilig werden, so in Anführungsstrichen, oder ich sag mal so langweilig aus der Sicht von den Anzahl der Nutzern, die wir haben.

00:14:04: Aber auf einmal hat das super viele Leute angezogen, weil natürlich alle wissen wollten, was ist da los in Bochum. Also selbst nicht Bayern- oder nicht Bochum-Fans. Und das kannst du halt schwer hervorsagen. Und da gibt es natürlich auch mal Situationen, wo so ein System eine Lastspitze nicht ganz gut abfangen kann.

00:14:21: Weil du auch gerade Fehlerkultur angesprochen hast, ist das, würde ich jetzt nicht von einem Fehler sprechen, sondern das ist einfach ein wichtiges Insight und ein wichtiges Learning, was du dann nachher besprechen musst. Also da, sowas passiert, sowas kannst du auch nicht gänzlich verhindern. Und ich sag mal wahrscheinlich musst du sehr viel Geld ausgeben, um das Geld gänzlich zu verhindern und das ist dann vielleicht auch nicht wirtschaftlich am Ende.

00:14:43: Und wenn ich mir jetzt, also wir werden wahrscheinlich noch über andere technische Umsetzungen, sag ich mal, sprechen. Aber hier würde mich jetzt interessieren, wenn wir zum Beispiel jetzt vom konkreten Fall uns das vorstellen. Also es wurde jetzt, es läuft ein Spiel, es wurde ein Tor geschossen. Wahrscheinlich sagt dann irgendjemand, es wurde ein Tor geschossen oder so. Also ich habe gar keine Ahnung von Fußball, von dem ganzen Technik-Kram dahinter, deswegen frage ich jetzt einfach mal ganz doof.

00:15:12: Und genau, dann sagt jemand, es wurde ein Tor geschossen, dann läuft quasi euer Tool, eure Infrastruktur los und macht dann Dinge und informiert.

00:15:22: Also so ungefähr kann man sich das, es ist erstaunlich, aber dass da wirklich Menschen sitzen, die sagen ja es war ein Tor. Also das fand ich auch, das fasziniert mich immer wieder zu sehen, was so hinter den Kulissen von so einem Bundesligaspiel passiert. Also man muss ein bisschen unterscheiden zwischen zwei Datenbereichen, die wir erfassen während so einem Bundesligaspiel.

00:15:45: Im Stadion nutzen wir für die Erfassung von Positionsdaten spezialisierte Kameras in den Stadien. Also erste und zweite Bundesliga, dafür sind wir als DFL sozusagen zuständig. In diesen Stadien hast du überall Kameras stehen, die hängen dann oben irgendwo unter dem Dach oder an verschiedenen Positionen auch im Stadion verteilt.

00:16:06: Die tracken im Grunde die Bewegung der Spieler und des Balls auf dem Feld. Und diese Kameras haben halt Software in sich drin, die sozusagen das dann in Datenpunkte ausgeben und an uns schicken, an unsere Systeme, die in der Cloud sind. Damit können wir dann sowas umsetzen, wie als DFL Digital Sports, sowas wie realtaktische Aufstellung.

00:16:28: Also wir können dann zeigen, wo stehen die Spieler auf dem Feld, das findet ihr auch in unserer App. Und wir können zeigen, wie verhält sich denn eine Mannschaft, wenn sie den Ball hat oder wenn sie den Ball verteidigen muss. Das ist dann oft nicht, du siehst nicht Punkte, die sich bewegen, sondern du siehst oft so in einem bestimmten Zeitabschnitt, dass sich was verändert.

00:16:48: Also es ist jetzt nicht so, für die, die vielleicht FIFA spielen, dieser Radar, den man so unten hat, dieses 2D Bild, ließe sich damit aber auch durchaus umsetzen, weil die Daten haben wir. Das ist natürlich in der Datenverarbeitung sehr herausfordernd, weil da ein konstanter Stream von neun Bundesligaspielen maximal parallel kommt. Das sind sehr viele Daten, also ich glaube über drei Millionen Datenpunkte, die wir da so pro Spiel haben.

00:17:10: Und dann haben wir Eventdaten, also wir nennen das Eventdaten, das sind so, was du gerade sagtest, Tore, ein Anpfiff, Auswechslung. Und das funktioniert durch Menschen, also da sitzen in jedem Spiel vier Menschen von uns, von der Sportech Solutions, die sind sozusagen unser Tochterunternehmen innerhalb der DFL, die für die Sportdaten zuständig sind.

00:17:36: Von diesen vier Menschen sind zwei sogenannte Writer und zwei Speaker. Also die Speaker geben sozusagen über so eine Codesprache dann diese Ereignisse durch. Und dann sitzen in dem Kontrollzentrum die Writer, die das dann in ein System eintragen.

00:17:50: Das ist nicht automatisiert, weil es oft natürlich auch einfach sehr strittische Szenen gibt, die noch schwer vielleicht von so einer KI dann sozusagen abschließend bewertet werden können. Deswegen ist das da vielleicht noch nicht automatisiert.

00:18:06: Und diese, was die Writer machen, die das in das System reinschreiben, die kontrollieren das auch nochmal gegen sozusagen das Bild, also das Video, was sie sehen, um sozusagen nochmal genau festzustellen, okay, das war jetzt eine Handsituation, der war der Vorlangeber oder auch nicht.

00:18:23: Dann läuft das in unsere Systeme rein und wir als, also die Sportech Solutions bietet das dann sozusagen als Datenprodukt an. Da kann sich auch jeder, ich weiß nicht ob jeder, aber jeder von unseren Medienlizenzpartnern hat dann sozusagen auch glaube ich die Möglichkeit diese Daten zu konsumieren.

00:18:38: Letztens gesehen, dass der WDR da auch ganz coole Sachen mitgemacht hat, also diese Daten für technische Produkte genutzt hat. Und wir nutzen das dann auch. Also wir kriegen diese Feeds geliefert und transformieren die dann in eine Pushbenachrichtigung oder in einen Live-Ticker-Eintrag.

00:18:53: Also wir kriegen dieses Event in unsere AWS-Umgebung rein, verarbeiten das, transformieren das und schicken das wieder raus.

00:18:59: Genau. Okay und wenn, also die, ja anders, das habe ich irgendwo bei einem Fußballspiel zugeguckt.

00:19:07: Sehr gut.

00:19:07: Einmal im Jahr passiert das mal. Und da gab es auch ein strittiges Tor und dann wurde es erst irgendwie anerkannt und dann hat der Schiedsrichter aber trotzdem nochmal irgendwie gesagt, nee, müssen wir jetzt nochmal prüfen, noch gut ist geprüft und so.

00:19:22: Und du meintest ja eben, dass ihr natürlich auch die schnellsten sein möchtet und diese Writer, wie ist das dann, warten die dann so lange, bis dann diese Situation sich aufgelöst hat und man dann Bescheid weiß oder ist es tatsächlich dann so, dass die das erstmal rausschicken und dann so, oh nee, Moment, doch nicht.

00:19:40: Genau, also ich beobachte eher letzteres, ich weiß nicht genau, wie die finalen Regelungen so sind, aber was wir so in den Daten beobachten, ist das halt oft schon mal, also an dem Zeitpunkt, wo der Ball die Linie übertritt und ein Tor fällt, dass dann schon mal so das Ereignis rausgeht, Tor.

00:19:56: Und dann steht vielleicht in diesem Event noch nicht drin, wer das Tor geschossen hat oder wer der Vorlagengeber war, aber es steht drin, in welcher Minute das war. Und wir können, das ist dann vielleicht unsere Businesslogik auf Digital Sports Seite zu entscheiden, ab welchen Kriterien, ab welcher Datentiefe verarbeiten wir wirklich ein Event in eine Push Benachrichtigung.

00:20:15: Ich glaube, in dem Fall machen wir es dann noch nicht, weil wir immer noch warten auf den Torschützen, bis der definiert ist, also wir könnten diese Nachricht vielleicht schon schneller rausschicken.

00:20:23: Es birgt immer dieses Risiko, was du gerade gesagt hast, dass wir natürlich dann schon den Fans die Information geben, es war ein Tor und dann, halt oft doch nicht.

00:20:34: Deswegen ist das immer ein schmaler Grad in der Entscheidung. Ich glaube, wir versuchen das schon so schnell wie möglich zu machen, bei gleichzeitig maximal hohem Datenqualitätsstand oder Datenkonsistenz, sag ich jetzt mal, in diesen Benachrichtigungen.

00:20:46: Was in so Situationen mit einem Videoschiedsrichter halt oft vorkommt, ist, dass natürlich das Tor auch offiziell erstmal gegeben ist und dann ja sozusagen die Information kommt, hey schaust dir bitte nochmal an, also so lange ist das auch immer noch ein Tor.

00:20:59: Und dann gibt es sozusagen ein Rollback-Event, so halb technisch, aber im Grunde ist es genau das.

00:21:06: Der Videoschiedsrichter sagt dann, oder der Schiedsrichter sagt dann, nee war kein Tor und dann kriegen wir sozusagen diese Info, nee Schiedsrichter hat das wieder zurückgenommen und dann wurde das Tor quasi wieder annulliert und wieder zurückgenommen.

00:21:18: Also im Grunde verhält sich das dann gleich mit dem Zustand, den du in der Spielstandsanzeige im TV siehst, ne? Da steht ja dann auch noch so lange 1-0, glaube ich und vielleicht wird es wieder zurückgenommen oder halt auch nicht.

00:21:32: Okay. Und dann würde mich noch interessieren, du hattest ja eben diese Kameras erwähnt, die dann die Spielerbewegungen aufzeichnen, kann man dann auch an den Datenpunkten sehen, welcher Spieler das ist?

00:21:42: Oh, das ist eine gute Frage. Das weiß ich gar nicht so genau, ich vermute mal ja, weil wir natürlich auch diese Spielerbewegung genau auf den Spieler zugeschnitten bekommen, also in unserer 2D-Karte sehen wir dann auch, wo bewegt sich die Nummer 10 und die Nummer 3.

00:22:00: Ich würde schon sagen das geht, aber ich habe die Daten dann noch nie so tief reingeguckt, als dass ich es jetzt wirklich mit belastend beantworten kann. Ich vermute mal ja. Wenn mich einer meiner Kollegen hört, kann er ja mal einen Kommentar da lassen.

00:22:14: Ja sehr gerne. Okay, ja ich finde das Thema halt super interessant, weil, also ich wüsste jetzt persönlich nicht, was ich mit den Daten machen sollte, aber ich kenne das auch aus der NFL, die machen ja auch, die sammeln ja auch ganz viele Daten.

00:22:27: Und dann könnte man dort ja auch theoretisch mit den Fußballspielern, wie gesagt, ich weiß nicht, ob das sinnvoll ist, aber auch messen, wie viele Kilometer die in dem Spiel gelaufen sind, wie schnell sie im Durchschnitt laufen und so.

00:22:38: Ja genau, und deswegen glaube ich wird das gemacht, weil das machen wir, also diese Statistiken geben wir raus, die geben wir auch an die Klubs raus, also die können das auch nutzen, um sozusagen die Performance der einzelnen Spieler zu bewerten oder auch ihre, das für Trainingsanpassungen zu nutzen, also das ist nicht nur was, was wir sozusagen intern nutzen, das bekommen alle Klubs auch zur Verfügung gestellt,

00:23:01: um wirklich auch Spielanalysen damit zu machen, also auch Situationen nochmal aufgreifen zu können, ist die Taktik so eingehalten oder ist die Taktik auch aufgegangen, also das ist sozusagen dann auch für die Klubs ein Feedback.

00:23:15: Und was wir auch machen, das finde ich auch immer mega spannend, ist natürlich künstliche Intelligenz draufzusetzen und mit diesen ganzen Daten halt neue Statistiken zu erstellen, zu schaffen, die die Dinge zeigen, die du nicht offensichtlich als Fan siehst, oder ich nicht sehe, so als Fan, selbst als fußballbegeisterter Fan.

00:23:36: Und das nennen wir Bundesliga Match Facts, wenn ihr das dann mal im Fernsehen seht, das sind im Grunde alles die, da machen wir mit diesen ganzen Daten, die wir haben, da hängen Machine Learning Modelle dahinter, die sozusagen sowas wie Torwahrscheinlichkeit berechnen oder die Angriffszonenverteilung berechnen, die berechnen, wohin schießt der Spieler denn tendenziell, wohin passt er die Bälle, das sind alles so Sachen, die einem eine neue Perspektive auf das Spiel geben sollen.

00:24:03: Und mit Hilfe künstlicher Intelligenz dann, genau.

00:24:07: Ja, wie gesagt, super. Aber ich würde gerne nochmal, also das ist ja nochmal ein ganz eigener Bereich, ich würde gerne nochmal auf deinen Vortrag zu sprechen kommen.

00:24:18: Genau, dort sind wir ja bei den Events, und da widme ich tatsächlich auch so ein bisschen die konkrete Lösung, also für alle, die die Sicherheitshalt fragen, so krass, welches Service könnte man dann da benutzen bei AWS, du erwähnst es dann ja auch in dem Abstract, ihr habt eigentlich einen anderen ursprünglich gehabt oder vorgesehen und seid dann zu einem wiederum anderen Service gegangen und da würde mich gerne interessieren, was so eure Intention war, was sind diese Services überhaupt für Leute wie mich, die nicht so tief in der AWS Wild sind.

00:24:48: Ja, ja gerne, also die, genau der Service läuft auf AWS, wie eigentlich alles was wir so machen bei uns in der DFL Digital Sports und auch der Service, der für die Benachrichtigung zuständig ist.

00:25:01: Also der besteht so ein bisschen aus zwei Teilen, der eine Teil ist sozusagen das Aufnehmen der ganzen Sport Events und das Verarbeiten dieser Events, also das ist so ein API Gateway, was da hängt, also eine REST API, die wir angebunden haben, oder die wir zur Verfügung stellen, wo die Sport Tech Solutions uns die Daten hinschickt.

00:25:18: Und dahinter hängt eine containerisierte Applikation, die ist in Spring Boot geschrieben, die läuft auf Fargate, das ist so eine Containerlösung, also das ist so eine Serverless Lösung in AWS, wo du Container laufen kannst, ohne die darunter liegenden Hardware managen zu müssen, also du hast ein Container Image und sagst, bitte stell mir das zur Verfügung.

00:25:38: Und da laufen dann auch Spring Boot Komponenten, die diese Events dann mit diesen Events was machen, die sie vielleicht weiter verteilen und eine Weiterverteilung ist, das ganze in eine Push Benachrichtigung zu transformieren.

00:25:53: Und das Pattern, was wir da ja haben, ist so ein klassisches Publish Subscribe Pattern, also du hast ein Event, das eine Tor, das möchtest du gerne hunderttausende Fans benachrichtigen.

00:26:05: Und da gibt es einen Service in AWS, der nennt sich der Simple Notification Service, der eine Publish Subscribe Pattern Implementierung ist, wenn du so willst.

00:26:14: Also da hast du Topics, die du anlegen kannst und auf dieses Topic kannst du eine Nachricht schicken und auf dieses Topic können sich Dinge subscriben und in dem Fall sind die Dinge halt die Endgeräte der Fans, die sozusagen dann so eine Subscription auf dieses Topic haben.

00:26:29: Und was wir dann machen ist, das Tor Event, das wird dann ein bisschen umtransformiert in der Payload, in dieses Topic reingeschoben und der Service selber übernimmt dann das autoskalierte und gemanagerte Verteilen an all diese Subscriptions.

00:26:42: Das hat für eine ganze Zeit lang super gut funktioniert und MSN, SNS ist wirklich dann auch, war auch eine gute Entscheidung, weil es halt super zu diesem Pattern gepasst hat, aber wir haben an einem bestimmten Punkt gesehen, dass wir nach außen mehr wachsen, also dass immer mehr Fans und Fans kommen und SNS nicht mehr skaliert an dem Punkt.

00:27:04: Und was wir dann festgestellt haben ist, dass wir, das SNS hat so ein paar Limits, die auch sogenannte Hard Limits sind, die du nicht erhöhen kannst.

00:27:15: Und das eine Limit ist nämlich die Anzahl von Subscriptions pro Sekunde oder Unsubscriptions, die du hast, das sind so 100 pro Sekunde.

00:27:24: Und da gab es so eine Business Entscheidung damals, die gesagt hat, hey wenn du einem, in unserer App einem Club folgst, dann sollst du bitte auch allen Spielen folgen, die dieser Club hat.

00:27:33: Das sind in Summe 36 plus zwei potenzielle Relegationsspiele, also 38 Spiele pro Saison, das heißt eine Nutzeraktion muss in 38 Subscriptions übersetzt werden.

00:27:45: Ja, dann nicht nur im Worst Case, im Default Case. Und SNS hat ein Limit von 100 Subscriptions pro Sekunde.

00:27:55: Das ist ein Drittel der Hard Limits, die wir nicht erhöhen können, und wenn das jetzt drei User gleichzeitig machen oder nahezu gleichzeitig, dann kann man sich ausrechnen, wo das irgendwann endet.

00:28:03: Also je mehr Wachstum wir auf der einen Seite hatten, desto länger hat die Verarbeitung gedauert der Subscriptions, und ich habe gerade schon mal erzählt, die machen das in einem sehr kurzen Zeitfenster vor dem Spiel, das heißt, das war ein Problem, was wir hatten.

00:28:17: Und das zweite Problem, was wir hatten, war, dass wir auf der ausgehenden Seite oft, dass wir nur 60 Prozent der Nachrichten erfolgreich zustellen konnten.

00:28:25: Es lag im Wesentlichen darum, dass wenn du die App deinstallierst, dass wir dann dieses Subscription nicht entfernen.

00:28:31: Und du dann über den Laufe der Zeit, wenn du kein Housekeeping machst, sehr viele unerreichbare Endpunkte halt hast in deinem Topic.

00:28:39: Das heißt, 40 Prozent der Arbeit war für die Cuts, wenn man so will.

00:28:44: Das waren diese zwei technischen Sachen, die uns so ein bisschen nach anderen Lösungen haben ausschauen lassen.

00:28:50: Und dann gab es von unseren Fans in unserer Fansurvey das Feedback, sie möchten gerne mehr Kontrolle darüber haben, welche Nachrichten sie bekommen.

00:28:58: Also sie möchten so ein Preference Center haben, wo sie sagen können, ich möchte gerne, also Tore, ja, interessieren mich gerade nicht, News auch nicht, möchte eigentlich nur Tore haben.

00:29:08: Und das ließ sich mit SNS an dem Punkt einfach schwierig umsetzen, weil die Limits so strikt waren und weil wir festgestellt haben,

00:29:16: dass dieser Service für uns in dem Scale mit den Fans, mit der Masse an Fans, die wir haben, einfach nicht gut funktioniert, sondern dass es vielleicht eher ein Service ist, der so im Bereich

00:29:26: in so technischen Sachen eingesetzt wird. Also auch wenn er Push Notifications schicken kann oder E-Mails schicken kann,

00:29:32: sind die Use Cases halt oft so im Bereich Messaging-Systeme bauen, Entkopplung von Systemen, Publish-Subscribe-Pattern im Sinne einer Non-Consumer-Interaktion.

00:29:43: Wir brauchten halt einfach eine Lösung, die sowohl Notifications at Scale unterstützt, weil wir ja immer noch viele Fans haben und die diese Nachrichten halt bekommen wollen.

00:29:53: Wir brauchten aber auch eine Möglichkeit, sehr fein granulat segmentieren zu können. Also nicht nur Topics auf Spielebene zu haben, sondern

00:30:00: Topics auf Tore in einem Spiel und das sind sehr viele Topics, die du dann halt irgendwann hast und die auch sehr dynamisch sind, weil jederzeit kann ein Fan seine Präferenz ja wieder ändern.

00:30:12: Und da haben wir Amazon Pinpoint für uns entdeckt. Das ist ein Service, der ähnliche Funktionalitäten hat wie SNS,

00:30:18: aber aus einer anderen Perspektive kommt. Also der kommt so aus der Marketing und Engagement Perspektive. Der hat einen sehr viel stärkeren Fokus auf Segmentierung, auf Marketing-Anwendungsfälle wie Newsletters.

00:30:30: Oder Marketing-Analysen oder aber auch Push-Benachrichtigungen für Sport-Updates, wie wir es halt umgesetzt haben.

00:30:39: Und der ist so ein bisschen anders als SNS, weil der eine integrierte Datenbank hat, womit du deine kompletten Endpunkte oder Geräte registrieren kannst.

00:30:49: Das kann eine E-Mail-Adresse sein, das kann eine Telefonnummer sein, das kann aber auch ein Push-Token sein.

00:30:54: Und du kannst dann Filterkriterien bauen und sagen, gib mir jetzt bitte mal nur ein Subset als Segment, als dynamisches Segment.

00:31:01: Und Pinpoint macht sozusagen dann diese komplette Projektion dieser unterschiedlichen Fan-Segmente.

00:31:07: Die sind dynamisch, weil, oder eine Superpower von Pinpoint ist das Feature der dynamischen Segmente, mal so angefangen.

00:31:13: Das bedeutet, wenn ich jetzt heute meinen Lieblings-Club ändere, dann bleibt dieses Filterkriterium bestehen, aber ich muss nichts dafür tun, dass ich von einem Segment in das andere geschoben werde.

00:31:22: Und dann bei der nächsten Push-Benachrichtigung halt betrachtet werde oder halt nicht betrachtet werde.

00:31:27: Genau, das war so die Journey, warum wir von SNS, was erst super gut funktioniert hat, dann so ein bisschen Limits hatte in Richtung, verbunden mit unserem Wachstum, uns dann dazu bewogen hat, einfach neue Wege zu gehen.

00:31:41: Interessant, sehr interessant die Services. Und Pinpoint ist wahrscheinlich auch nichts komplett Neues, das ist einfach nur ein Service, einer von vielen Services, der auch schon eine Weile besteht, sag ich mal.

00:31:52: Genau, genau, der ist, ich weiß nicht wie lange es den gibt, aber es ist einer der Managed Services in dem AWS Portfolio, der für uns super gut funktioniert und uns vor allem viel mehr Flexibilität gibt.

00:32:04: Und unseren Fans halt die Möglichkeit gibt jetzt ihre Nachrichten-Kategorien selber auszuwählen. Und bisher sind wir sehr glücklich, auf jeden Fall.

00:32:14: Ja gut, aber es hört sich ja auch schon mal nach der richtigen Zielgruppe, für diesen Service, was du eben erzählt hattest, dass eher Marketing ausgerichtet ist, das hört sich ja genau richtig an.

00:32:24: Ja, ja genau. Also wir wollten halt auch so ein bisschen gedanklich einen Weg ebnen von, für uns sind das nicht nur Notifications.

00:32:35: Also es geht jetzt nicht nur rein darum einfach eine Benachrichtigung zu schicken, sondern wir haben ja auch ein gewisses Business Ziel dahinter, wir wollen damit Engagement steigern, also wir wollen vielleicht solche Nachrichten zukünftig personalisieren.

00:32:47: Wir wollen vielleicht darüber nachdenken, abhängig von dem wie du Bundesliga gerade schaust, dir vielleicht einen anderen Nachrichteninhalt zu schicken. Also ich meine diese zwei Fans, die ich da auch gerade beschrieben habe,

00:33:00: wenn Evelyn beispielsweise das Bundesligaspiel schaut, warum muss ich ihr dann nochmal die Push Benachrichtigung schicken, dass ein Tor gefallen ist?

00:33:07: Ich meine sie hat es ja schon gesehen. Aber vielleicht kann ich das Event nehmen und dadurch, dass ich weiß wie sie gerade das Produkt nutzt, kann ich ihr halt eine andere Nachricht schicken und sagen, übrigens das war Torwahrscheinlichkeit,

00:33:21: also nicht 5 Prozent oder irgendwas anderes, das gilt es dann sozusagen inhaltlich produktseitig auszuschmücken. Und Karl auf der einen Seite schaut es ja nicht live, der will diese Torinformation haben.

00:33:32: Und das ist so ein komplett anderer Fokus für mich in meiner Welt, da geht es nicht nur um die Nachricht, da geht es nicht nur um das Publish, Subscribe und irgendeine Nachricht rauszuschicken, sondern da geht es inhaltlich um einen anderen Kontext, was diese Nachricht für eine ganz bestimmte Zielgruppe halt machen soll.

00:33:48: Wenn diese Nachrichten reinkommen, meintest ja, dass ihr verschiedene Streams habt, wo das dann quasi weitergeleitet wird, da werden ja wahrscheinlich noch ganz viele andere Dinge dranhängen, persistiert ihr diese Informationen auch irgendwo? Oder ist das einfach quasi live und dann wird es rausgeschickt?

00:34:05: Genau, also die werden erstmal in der Kette nur gecached, also auch vielleicht so im Highscaling Umfeld auch immer ganz gutes Learning aus meiner Vergangenheit, dass eine Datenbank schnell auch ein Bottleneck sein kann.

00:34:18: Genau, deswegen.

00:34:19: Und Caches dafür halt oft super geeignet sind, in Memory Dinge zu verarbeiten, also wir versuchen auf der ganzen Strecke möglichst viel in Memory zu machen.

00:34:28: Und wir nutzen Redis als Caching Technologie dazwischen. Warum Redis? Weil es einmal für uns eine sehr bewährte Technologie ist, schon seit Jahren, wo wir uns gut auskennen.

00:34:38: Also ist dann auch in Elastic Cache ist ja sozusagen der Managed Service, um so einen Redis Cluster auf AWS zu hosten, den nutzen wir.

00:34:45: Und Redis hat ein sehr cooles Feature, nämlich auch gleichzeitig so einen, ich weiß nicht, ich würde es jetzt mal Message Broker nennen, oder auch so ein Pub/Sub Implementierung, das heißt, ich kann, Clients können sich auf diesen Redis Stream auch subscriben und können dann dieses Event konsumieren.

00:35:01: Also es ist sozusagen auch eine Event Verteilung, eine Message Verteilung in dem Cache selber.

00:35:06: Und letztendlich wird das final nur persistiert in einer Google Firebase Datenbank, also dann wieder raus aus AWS in die Realtime Datenbank, die wir benutzen, um den Clients sozusagen diese Realtime Updates halt auch, also es ist am Ende des Tages eine Websocket Connection, die zwischen Client und Google Firebase besteht.

00:35:24: Und darüber bekommt der Client dann diese Nachricht gepusht, serverseitig, und kann darüber gleichzeitig seine UI ändern.

00:35:32: Also es ist nicht die Push Notification, die wir darüber verarbeiten, aber es ist sozusagen gleichzeitig nochmal das "Hey, es ist ein Tor gefallen, und bitte ändere oben im Match Center von 0,0 auf 1,0."

00:35:42: Das passiert dann darüber.

00:35:43: Und das ist eigentlich die einzige Persistenzschicht, die wir haben in der ganzen Kette, die für den Client, für die Visualisierung dann da ist.

00:35:51: Es ist auch einfach vielleicht auch nicht immer ganz schön, weil man sich dann auch wünscht, ja jetzt möchte ich nochmal vielleicht Analysen machen.

00:35:56: Ja.

00:35:58: Ist dann nicht so ganz einfach, aber es skaliert halt unheimlich für Situationen, wo du halt einfach viel Last auf dem System hast.

00:36:06: Ja, so gerade wenn man euren Anwendungsfall, sag ich mal, betrachtet, oder die Anwendungsfälle, dann ist es ja genau die Lösung, die ihr in dem Moment braucht, und dann ist es ja auch gut so, dass das so umgesetzt ist, wie es ist.

00:36:19: Genau, also für so Langzeitanalysen kannst du die Sachen ja dann immer nochmal in anderen Data Storage weiterleiten, das machen wir jetzt nicht.

00:36:26: Also wir selber als Digital Sports machen jetzt keine Langzeitanalysen auf Sportdaten aktuell noch.

00:36:32: Aber das ist so im klassischen Datenbank, jetzt machst du ja viel mit Datenbanken, hast du ja ähnliche Patterns, ne?

00:36:38: Also du hast vielleicht eine Datenbank und verteilst die auf zwei Knoten, eine für schreibende Zugriffe, und dann hast du eine Replika, die sozusagen eher dafür ausgelegt ist, viel lesende Last zu schaffen.

00:36:49: Oder abzuhalten. Und im Grunde ist das ja auch so ein bisschen das Pattern, ne? Dass wir die schreibenden Sachen halt alle in Memory machen und der lesende Zugriff da haben wir eine Datenbank oder ein Service, der bidirektionale Kommunikation ermöglicht, aber auch entsprechenden Scale aushalten kann.

00:37:05: Okay. Die Zeit ist schon sofort gestritten, aber ich würde trotzdem gerne nochmal was über ein anderes Thema erfahren, nämlich hat es erzählt, dass ihr auch so Fanbewegungen vorhersagt, analysiert.

00:37:20: Analysiert eher, genau, ja. Also das ist etwas, was, also eine zweite Superpower von Pinpoint finde ich persönlich, was ich so mit SNS noch nicht so gesehen habe, dass es so out of the box dazu kommt.

00:37:34: Amazon Pinpoint ist sehr stark darin, die Daten halt auch mit Analytics oder Data und Analytics Services von AWS zu verknüpfen. Also wir kriegen einerseits, können wir uns die Segmente exportieren in Amazon S3, das ist sozusagen der Object Storage Service auf AWS.

00:37:51: Wir können aber auch Engagement Daten exportieren und können sagen, okay, lieber Service Pinpoint, schick mir doch mal bitte alle Ereignisse, die du so rausschickst an die Endgeräte, also jede Pushbenachrichtigung an jedes Device, sozusagen dann ein Event, was wir über einen Event Stream auch in einen Data Lake schreiben können.

00:38:10: Und diese Sachen in so einem Data Lake zu haben, gibt natürlich dann die Möglichkeit, die schön zu analysieren und die dann nochmal zu vermischen mit den Sportdaten und die sozusagen auf eine Timeline zu legen, hat uns ermöglicht zu projizieren, bei welchen Sportereignissen oder bei welchen Ereignissen in einem Spiel, Tor, Auswechslung, Karte beispielsweise, bei welchen wächst denn das Segment und bei welchen schrumpft es.

00:38:36: Und das haben wir genommen, um mal besser zu verstehen, okay, was treibt denn Engagement oder ein Segmentwachstum nach oben und was verhindert das. Da haben wir beispielsweise gesehen, dass aktuell immer noch so ein Anpfiff Event erstmal dazu führt, dass das Segment kurzzeitig schrumpft.

00:38:55: Und für uns ist das so die Herleitung, okay, das ist immer noch so ein bisschen die Erinnerung für die Fans, auch schnell das Spiel deabonnieren. Ich schaue es gerade live so. Vielleicht wissen die ein oder anderen Fans halt noch nicht, dass es diese Einstellungsmöglichkeiten gibt. Vielleicht müssen wir daran arbeiten.

00:39:09: Interessanterweise pendelt sich das dann in so 90 Minuten wieder ein, dass wir sozusagen auf dem gleichen Ausgangspunkt sind, wie wir in das Spiel eingestiegen sind. Aber eigentlich ist unser Anspruch ja natürlich, so ein bisschen auch Engagementwachstum zu bewirken.

00:39:23: Das heißt, wir können jetzt überlegen oder vielleicht auch unsere Fans fragen, hey, was treibt euch sozusagen in dem Spiel, so ein Spiel auch wieder zu deabonnieren oder was wünscht ihr von uns, dass ihr die Experience verbessert.

00:39:39: Das fand ich unheimlich faszinierend mal zu sehen, wie das in beide Richtungen geht, was so während einem Spiel passiert in Richtung Engagement und wie groß Fansegmente werden oder halt auch nicht.

00:39:50: Was wir auch machen ist zum Beispiel zu gucken, wie ist denn das Wachstum von Fansegmenten, also zu schauen, welche Fansupporter haben ein hohes relatives Wachstum, also steigen bestimmte Clubs, haben wir bestimmte Fangruppen, die sozusagen sehr präsent gerade sind bei uns, für die wir vielleicht mehr Content produzieren sollten.

00:40:10: Haben wir auf der anderen Seite vielleicht Fangruppen oder Clubsupporter, die vielleicht unser Produkt verlassen haben, was können wir machen, damit das nicht passiert und diese ganzen Insights kriegen wir halt jetzt aus dem Service raus, aber wir kriegen sie vor allem auch raus, weil wir diesen Weg weggegangen sind von nur über Nachrichten nachzudenken, sondern eher in Richtung Engagements und wie nutzen unsere Kunden die Produkte.

00:40:34: Also da verirre ich mich auch oft drin, einfach so mal spannend rein zu gucken, was da so für Insights rauskommen.

00:40:41: Ja, gibt es dann, kann man das dann auch beobachten, dass wenn zum Beispiel irgendwie ein Relegationsspiel ist und die eine Mannschaft scheint zu verlieren oder so, dass die Leute dann, ich stelle mir das gerade vor, dass die Leute dann so frustriert auf ihr Handy drücken, klopfen fast und dann sagen, ich will die Nachrichten nicht mehr sehen, ich möchte nichts mehr damit zu tun haben.

00:41:01: Ja, also es ist gut möglich, Tore können in beide Richtungen ausschlaggebend sein, Tore können bewirken, dass das Segment schrumpft, aber auch wächst und vielleicht ist das genau, vielleicht ist sowas die Ursache davon.

00:41:13: Und das gilt es jetzt herauszufinden, also da stelle ich mir auch vor, dass man Fans mal konkret befragt, wenn sie das wollen, mal sagen, was hat euch dazu bewogen, das so zu machen, kann ich mir gut vorstellen.

00:41:26: Also was wir auf jeden Fall auch sehen, ist, dass so Relegationsspiele ein unheimlicher, unheimlicher Segmentschub sein kann, also die Segmente, deren Fans am meisten gewachsen sind, sind also im relativen Wachstum, weil dann ist es halt oft von null auf irgendwas, sind halt oft Drittliga-Relegationen, die das Relegationsspiel für die zweite Liga machen.

00:41:47: Ja.

00:41:48: Weil von null aus hast du halt ein sehr hohes Wachstumprozentual, wenn du auf einmal tausend Fans dazu gewinnst oder so, ne. Das sehen wir schon. Und daraus kannst du unheimlich gute, bessere Business- und technische Entscheidungen auch machen, ne.

00:42:02: Ja spannend, dass mal aus einer nicht technischen Perspektive, also als ITler und Hersteller, sag ich mal, achtet man ja schon eher auf die Technik primär und dann das Ganze dann auch noch so zu verknüpfen mit der Marketing-Ecke, sag ich mal.

00:42:19: Ja Business-Seite halt, ne. Genau, das ist, das kann ich jedem ans Herz legen. Schaut in diese Welt rein, seht die Technologie nicht nur als Technologie, sondern sie hat immer einen Zweck, den sie erfüllt oder den sie halt auch noch nicht erfüllt. Und das gibt so einen unheimlichen Schub, das kann ich jedem empfehlen.

00:42:39: Ja super spannend, ich hätte noch so viele Fragen, was diese anderen Auswertungen angeht, aber die Zeit ist ja fortgeschritten und ich möchte dich dann auch erlösen von unserem Interview hier und von dem Geschrei im Hintergrund und insofern würde ich dann einfach mal zu den Kategorien übergehen und vielleicht können wir dich ja noch für eine zweite Folge gewinnen.

00:42:59: Immer gern, immer gern.

00:43:01: Okay, also die erste Frage kommt aus dem Bereich rein hypothetisch und zwar würde ich gerne wissen, was schätzt du, wie sieht deine tägliche Arbeit in zehn Jahren aus?

00:43:11: Boah, das ist eine gute Frage. Ich glaube meine tägliche Arbeit in zehn Jahren wird sehr von künstlicher Intelligenz geprägt sein. Ich vermute mal, das werden viele gesagt haben, die du interviewt hast.

00:43:23: Ne, tatsächlich noch, also ne ein, zwei, aber.

00:43:27: Also ich glaube das zieht gerade im, also sehr stark im Medien und Entertainment Bereich natürlich sehr große Kreise, generative AI und alle Möglichkeiten. Ich glaube das wird für uns als Softwareentwickler, Solutions Architects oder alle, die im IT Business sind auch einfach eine andere Art des Arbeiten sein, wie wir diese Tools nutzen oder was wir vielleicht selber noch machen müssen oder was uns vielleicht eine KI abnimmt.

00:43:52: Genau, die zweite Frage kommt aus dem Bereich ganz privat. Jetzt haben wir gar nicht so oft darüber gesprochen, aber vielleicht kann ich dich ja trotzdem ertappen. Nämlich würdest du uns ohne rot zu werden deine Bildschirmzeit auf dem iPhone zeigen?

00:44:06: Auf jeden Fall. Die ist auch relativ langweilig, weil die dann einfach abends hoch geht, wenn die Kinder im Bett sind und man dann interessanterweise Fernsehen anhat, aber trotzdem noch das Handy guckt.

00:44:19: Ja.

00:44:20: Ok, also bist du nicht so viel am Handy.

00:44:23: Ne, die ist recht langweilig, würde ich sagen. Und ist dann viel abends, ich glaube Instagram, LinkedIn, die Top Kanäle, die dann an sind.

00:44:32: Standardkram dann, ne?

00:44:33: Ja.

00:44:34: Ok, ja ich dachte vielleicht durch die App oder so, vielleicht bist du da auch mehr am iPhone.

00:44:39: Ne, in meiner Rolle weniger. Ich glaube unsere Entwickler und Appentwickler schon, aber ich bin dann eher auch dann an den Wochenenden Fan und nutze die Produkte dann halt häufig auch am Wochenende.

00:44:52: Ja. Wie fühlt sich das an, deine eigenen Produkte oder das, was du dann dahinter anbietest zu benutzen? Ist das so ein, also würde mich jetzt mal interessieren, so ein Stolz, den man dann dabei empfindet?

00:45:03: Das ist mega cool. Also auch grad so zu RTL-Zeiten, wenn du so an Dingen mitwirkst, die auf einmal in so einer Show genutzt werden, das macht einen sehr stolz, auf jeden Fall.

00:45:15: Ja cool. Ich stelle mir das grad so vor, wie ich vielleicht sein würde und würde wahrscheinlich auch in meiner ganzen Familie schreiben, habt ihr das gesehen? Das habe ich.

00:45:21: Ja, ja genau. Man ist aber auch selber sehr kritisch mit dem Produkt. Noch viel mehr als, weil man es ja selber auch nochmal vielleicht weiß. Es gab auch Zeiten, da habe ich als Entwickler noch mitgearbeitet an den Produkten. Da geht man auch mit einem sehr hohen Anspruch und einem sehr kritischen Auge dran, würde ich sagen.

00:45:42: Also gibt es dann auch so Situationen, wo du dann aus dem Wochenende wiederkommst und dann gesagt hast, die Benachrichtigung, die kam eine Sekunde zu spät, ich möchte das schneller machen?

00:45:51: Ja, ja genau. Also sowas gibt es auch. Natürlich hast du dann auch die Möglichkeit und das ist dann das coole, so ein Backlog einfach selber mitzugestalten, weil du ja auch Kunde bist. Also du musst natürlich dann auch rechtfertigen, ist das jetzt nur mein persönliches Problem gewesen oder wie priorisiert man das ein?

00:46:06: Aber dass ein Produkt selber mitzugestalten, was du auch nutzt, ist ein unheimlich schönes Gefühl.

00:46:13: So und die letzte Frage geht um Konsum, beziehungsweise digitalen Konsum. Nämlich wie gehst du mit der wachsenden Informationsflut über diverse Kanäle um? Also zum Beispiel auch mit neuen ABS Services, die dann auf einmal hoch ploppen.

00:46:27: Oh ja, da habe ich für mich so einen Weg gefunden, glaube ich, dem Herr zu werden. Also ich habe, ich versuche einfach sehr selektiv zu sein in dem, was ich lese und was ich konsumiere. Also ich höre gerne Podcasts, weil ich die in meinen Alltag integrieren kann.

00:46:42: Als meine Kinder noch sehr klein waren und ich die sozusagen im Kinderwagen dann auch zum Einschlafen geschoben habe, habe ich das nebenher gehört. Ich versuche, ich lese viel Fachbücher und eigentlich so digital konsumiere ich an Blogposts wirklich nur sehr ausgewählte Sachen.

00:47:01: Also meine Readinglist wurde irgendwann größer und größer und größer und dann habe ich irgendwann gesagt, dann scheine es nicht relevant zu sein. Was sich aber etabliert hat für mich ist der ABS What's New Feed. Da gucke ich täglich rein, auch mehrmals täglich, um zu gucken, was für neue Feature-Entwicklungen gab es und verteile die dann auch in die Teams. Das ist sozusagen, glaube ich, die Konstante, die für mich auch sehr wichtig ist, da up to date zu bleiben.

00:47:21: Okay, aber du lässt dich dann nicht so von der Seite, also auf Twitter hatten wir eben schon, bist du nicht, aber du lässt dich dann nicht so von der Seite von verschiedensten Plattformen und Newslettern bei denen du angemeldet bist.

00:47:33: Ne, das habe ich aufgehört. Also das habe ich für mich gemerkt, es stresst mich dann nur, weil die Inbox größer werden und dann irgendwann gedacht habe, ja, dann ist es aber scheinbar nicht relevant. Und ich versuche eher zu recherchieren, dann bei bestimmten Themen oder auch Leute zu befragen, ob sie punktuell zu bestimmten Sachen, die mich gerade treiben oder zu denen ich erfahren muss, dann einfach Referenzen habe. Und das hat dann immer einen sehr stark praktischen Bezug zu Projekten, in denen ich arbeite.

00:47:59: Ja, cool. Ja, auch schön. Also einfach ein bisschen selektiver reflektieren, liest man es dann tatsächlich noch und nicht so wie ich meine ganze Pocket einfach vollknallen.

00:48:09: Ja, genau, die ist auch, die müsste ich mal wieder aufräumen, aber die ist jetzt viel zu marchiv.

00:48:17: Ok, ja, super. Vielen lieben Dank für das spannende Interview. Wie gesagt, ich hoffe, vielleicht können wir dich noch für eine zweite Folge begeistern, wo wir dann auch nochmal vielleicht mehr in diesen Auswertungsbereich eingehen. Und das interessiert mich natürlich als Datenbankmogel, sage ich immer, interessiert mich das natürlich sehr, wie das auch mal auf modernere Art und Weise gelöst wird. Und ja, danke dir nochmal vielmals und wünsche dir noch einen schönen Tag auf dem Festival.

00:48:45: Super, vielen Dank und ich komme gerne wieder.

00:48:47: Sehr gut. Bis dann.

00:48:50: Tschüss.

00:48:53: Ja.

00:48:55: Ja.

00:48:57: Ja.

00:49:02: Auch hier ein auf wann dann noch

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