Devs On Tape x DOAG K+A 2022 - Nele Kreyßig - Unternehmenskultur und Mentoring OHNE Moderationskoffer
Shownotes
DevsOnTape hat auf der DOAG K+A 2022 mit Nele Kreyßig gesprochen und unter Anderem erfahren, was die Pain Points in Unternehmen sind, die sich melden um die Unternehmenskultur zu verbessern.
Was das alles mit einem Moderationskoffer zutun hat, erfahrt Ihr hier.
Nele Kreyßig auf Twitter: @nelekreyssig Devs On Tape auf Twitter: @devsontape Kai Donato - kai.donato@mt-ag.com - Twitter: @_KaiDonato Carolin Hagemann - carolin.hagemann@doag.org - Twitter: @CaroHagi
Dieser Podcast genießt die freundliche Unterstützung der Deutschen Oracle Anwender Gruppe (DOAG e.V - https://doag.org)
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Devs on Tape, wieder von der DORC
00:00:05: K+A in Nürnberg. Heute mit einem Gast, der ein bisschen anders ist als die Gäste,
00:00:11: die wir bisher hatten, was das Themengebiet angeht. Aber zunächst natürlich unser Intro. Viel Spaß.
00:00:16: Ja, another day, another Podcast, würde ich sagen. Hallo Caro.
00:00:34: Hallo Kai.
00:00:35: Ja, und zusammen begrüßen dürfen wir heute unseren Gast Nele Kreisig. Hallo Nele.
00:00:39: Hi, schön, dass ich da sein darf.
00:00:41: Ja, schön, dass du da bist. Für unsere Hörer wäre es mit Sicherheit wieder sinnvoll, wenn du dich einfach mal selber vorstellst.
00:00:48: Das finde ich ist immer so eine wunderbare Aufgabe, sich selbst vorzustellen. Ich fange mal ganz förmlich an.
00:00:54: Also, ich leite den Geschäftskreis Digitale Kultur bei der Essentri AG und damit erklärt sich vielleicht auch schon so ein bisschen, wofür ich als Mensch stehe.
00:01:03: ich sage bewusst als Mensch, denn ja, ich habe einen Job, aber das, was ich mache, hat tatsächlich
00:01:10: sehr viel mit meiner Leidenschaft und meiner persönlichen Überzeugung zu tun. Bei Daily
00:01:14: Sentry AG, also wir sind im Endeffekt ja ein Technologie-Digitalisierungsunternehmen,
00:01:19: das heißt, wir haben viele Herausforderungen, die wir speziell so in mittelständischen
00:01:24: Organisationen technologisch lösen. Und meine Aufgabe ist es, zusammen mit einem fantastischen
00:01:29: Team, die kulturelle Transformation zu unterstützen, also die Menschen zu integrieren in die Veränderung,
00:01:37: die durch Technologie ausgelöst wird. Und ich bin immer kein Fan davon zu sagen, die Menschen abzuholen
00:01:44: in die Veränderung, weil ich finde immer, wenn wir jemanden abholen müssen, dann haben wir die Person
00:01:48: schon irgendwo verloren, sondern eher zu sagen, hey, lasst sie uns doch von vornherein integrieren
00:01:52: und von vorne rein für sie mit ihr die Veränderung gestalten. Und das ist das, wofür ich ja auch so
00:02:00: als Mensch einfach stehe. Das hat mich schon immer interessiert. Ich habe in den letzten zehn Jahren
00:02:04: mich im Thema Organisationskultur, moderne Führungen getummelt, habe eine Beratung gestartet,
00:02:10: habe dann selbst ein Unternehmen gegründet und bin da jetzt rausgegangen bei Sentry rein. Und
00:02:15: ja, das sind so Dinge, die mich ja so von meiner Profession her ausmachen. Was gibt es sonst noch
00:02:22: mich zu erzählen. Ich lebe in Freiburg im Breisgau. Ich habe zwei kleine Hunde und ich sage eigentlich
00:02:28: immer, ja, wenn ich mich so vorstellen muss, auch so ein paar persönliche Sachen über mich. Ich habe
00:02:33: noch nie gerne Sport gemacht. Das ist wahrscheinlich so eine Sache, die mich, das ist ein sehr roter Faden in meinem Leben.
00:02:39: Irgendwie haben auch immer alle gerne Bundesjugendspiele gemacht. Ich mochte das irgendwie nie. Ich gehe aber
00:02:43: aufgrund von Hund zweimal am Tag mindestens echt auch lange spazieren. Also das ist so was, was ich so
00:02:48: gerne mache und ansonsten ja bin ich ein Mensch. Ich lese und schreibe gerne und mag mit Menschen sein.
00:02:55: Man merkt auch direkt deine Erfahrung, wie es ist, vor einem Mikrofon zu sitzen, finde ich. Du hast ja auch einen Podcast.
00:03:01: Achso, ja, ich habe auch einen Podcast, genau, beziehungsweise bin Host des Digital Pioneers Podcasts.
00:03:08: In dem Podcast geht es um eine menschenzentrierte Transformation, Digitalisierung und Zukunft.
00:03:13: Wollt ihr noch was von mir wissen?
00:03:17: Wir haben ja sozusagen deine Homepage ja auch recherchiermäßig durchgesehen.
00:03:23: Wir haben super viele Punkte da gesehen, die du machst.
00:03:26: Du hast schon Radiointerviews gemacht, du hast schon einen alten Podcast,
00:03:31: den kann man alten Podcast nennen, einen Podcast vor dem aktuellen Podcast gemacht
00:03:35: und auch viele Vorträge gehalten.
00:03:37: Du hast gerade schon mal so ein bisschen gesagt, in welche Richtung deine Arbeit jetzt geht,
00:03:41: aber wie sehr unterscheidet sich das, was du jetzt tagtäglich machst, mit dem, was du vielleicht in
00:03:46: deiner alten Firma noch gemacht hast, als du da aufgehört hast? Ich glaube, für mich die größte
00:03:52: Veränderung ist jetzt der Digitalisierungskontext. Und ich muss gestehen, dass die Veränderung gar
00:04:00: nicht so groß ist, denn wenn wir Unternehmen im Raum Deutschland, Österreich, Schweiz anschauen
00:04:05: und wenn ich jetzt meine letzten zehn Jahre angucke, dann haben alle mit Transformation zu
00:04:10: tun. Und ja, die Digitalisierung ist sicherlich Treiberin der Transformation. Was am Ende bei den
00:04:18: Menschen bleibt, ist es eine Situation, die Veränderung bedeutet. Das sind neue Anforderungen,
00:04:22: die von außen auf den Menschen einströmen und dann bedeutet das irgendwie, mit dem Umgehen
00:04:28: zu können, zu müssen. Und das ist wahrscheinlich der rote Faden und die Veränderung ist jetzt ja
00:04:34: mehr die Schnittstelle zur Technologie. Was ich übrigens total spannend finde und auch
00:04:40: richtig merke, dass ich gerade selber auch so viel dadurch lernen darf und ich das ganz toll finde.
00:04:46: Das kann ich mir vorstellen. Aber wenn ich mir jetzt denke, wann würde denn so eine Firma,
00:04:51: so ein Unternehmen jetzt auf dich oder auf die Ascentry zukommen, um deine Arbeit jetzt sozusagen
00:04:55: einzufordern? Ich glaube auch nicht, dass es ein einfacher Schritt ist für ein Unternehmen,
00:04:58: zu sagen, neben der Digitalisierung, die sich ja ganz klar beziffern oder definieren lässt,
00:05:03: Wir möchten technologisch irgendwas ablösen.
00:05:06: Wir möchten was neu machen.
00:05:07: Das kann man ganz gut beziffern, was ausgetauscht werden soll.
00:05:10: Aber wenn es darum geht, na ja, wir brauchen vielleicht Unterstützung
00:05:13: bei all dem anderen drumherum.
00:05:14: Was bringt eine Firma dazu, so klar zu denken und euch zu beauftragen,
00:05:17: dich zu beauftragen?
00:05:19: Kai, damit sprichst du im Endeffekt genau das an, was wahrscheinlich
00:05:22: die größte Herausforderung von Kulturarbeit in Organisation ist.
00:05:26: Denn meistens melden sich die Menschen erst dann bei uns,
00:05:30: wenn es tatsächlich schon ein Pain gibt,
00:05:32: wenn es irgendwo ein Problem gibt.
00:05:34: Und ein sehr großer Pain, der da draußen gerade vorherrschend ist,
00:05:38: ist der Fachkräftemangel.
00:05:40: Dass kulturell das Bewusstsein dafür immer stärker wird,
00:05:44: festzustellen, okay, wir brauchen Menschen in unseren Unternehmen,
00:05:48: die gerne bei uns sind, die gerne bei uns bleiben.
00:05:51: Das heißt, so ein großer Indikator, wenn wir dann angerufen werden,
00:05:55: sind zum Beispiel Mitarbeitendenumfragen,
00:05:57: die in den Keller gegangen sind.
00:05:59: Man kann das auch ziemlich klar in Kennzahlen sagen.
00:06:02: Die Bewerbungseingänge, die Zahlen gehen runter.
00:06:04: Oder die Qualität der Bewerbungen geht runter.
00:06:07: Die Fluktuation steigt, die Krankenzahlen steigen.
00:06:10: Also irgendwie merken wir,
00:06:11: dass in der Organisation eine Zufriedenheit in den Keller geht.
00:06:14: Und da Zufriedenheit in Organisationen ja nicht,
00:06:19: leider, leider muss ich gestehen, als Selbstzweck gehalten wird,
00:06:23: sondern am Ende geht es,
00:06:24: und die Unternehmerin in mir kann das schon auch nachvollziehen,
00:06:28: geht es ja um Wertschöpfung, die generiert wird durch Menschen, die Arbeit leisten.
00:06:31: Ja, machen wir uns nichts vor. Das ist ja an den meisten Organisationen der Fall.
00:06:35: Und wenn durch sinkende Zufriedenheit dieser Wertschöpfungsbeitrag sinkt,
00:06:41: dann ist da ein Schmerzpunkt.
00:06:43: Und um es jetzt mal ganz hart zu sagen, ist das oft der Fall, wenn wir dann angerufen werden.
00:06:48: Wir haben jetzt auch gerade mal so ganz aktuell einige Organisationen, die wir unterstützen da drin,
00:06:54: um mal wieder zu hinterfragen, wofür gibt's uns eigentlich?
00:06:58: Denn so gerade so nach der Corona-Pandemie
00:07:01: oder in der Corona-Pandemie
00:07:02: sind ja viele Organisationen in so einen Zwangsinnovations-,
00:07:07: Zwangsüberlebensmodus gegangen,
00:07:09: im Sinne von am Markt bestehen bleiben.
00:07:11: Und haben gerödelt und gerödelt und gerödelt.
00:07:14: Und jetzt ist grad wieder so ein Moment,
00:07:16: so nehmen wir es sehr stark gerade wahr,
00:07:19: dass es heißt, hey, lass uns mal wieder gucken,
00:07:21: wofür gibt's uns eigentlich?
00:07:23: Wofür stehen wir eigentlich als Team? Warum machen wir das Ganze?
00:07:26: Wieder so dieses Rückbesinnen auf die Werteebene.
00:07:30: Warum arbeiten wir hier eigentlich zusammen?
00:07:31: Wie wollen wir eigentlich miteinander umgehen?
00:07:33: Auf einmal gibt es hybride Teams.
00:07:35: Darüber hat vorher kein Mensch gesprochen.
00:07:37: Hey, wir haben jetzt auf einmal im Team einige, die sind am Standort,
00:07:40: andere, die sind überall verteilt.
00:07:42: Wie können wir eigentlich eine Kultur schaffen,
00:07:44: dass wir da gerne zusammenarbeiten?
00:07:46: Und das ist jetzt gerade so in den letzten Monaten,
00:07:49: ist das was, wofür wir ganz arg angefragt werden,
00:07:51: wieder so zu so einem Gesamt-Zusammengehörigkeitsgefühl zu verhelfen.
00:07:56: Wo ist denn dann der Ansatzpunkt im Unternehmen?
00:07:59: Also ich muss mir das immer so bildlich vorstellen, wenn ihr jetzt herkommt.
00:08:03: Also euch ruft ein Unternehmen an, ihr kommt mit einem Moderationskoffer, einem Flipchart.
00:08:06: Jetzt ist aber ganz banal gesagt, ich möchte das nicht irgendein Bild malen, was vielleicht nicht so ist.
00:08:11: Aber kommt ihr in ein Unternehmen rein und verschafft euch erstmal einen Überblick.
00:08:16: Was ist denn jetzt hier gerade, wo ist der Ansatzpunkt?
00:08:18: Arbeitet ihr mit der Geschäftsführung daran, euch das Problem anzuhören
00:08:21: und geht dann sofort zu den Mitarbeitern und seid dann da unterwegs?
00:08:24: Oder wie sieht das dann aus, wie man da unterstützt?
00:08:27: Es kommt sehr stark auf die Organisationsgröße an, aber was wir tatsächlich
00:08:32: ja, grundsätzlich sagen, ist Geschäftsleitung, Vorstand, wer auch immer das ist.
00:08:38: Also die Personen sollten das Thema idealerweise genauso unterstützen,
00:08:43: wie wir das von der Priorisierung genauso sehen.
00:08:46: Also es gehört irgendwie auf eine strategische Agenda,
00:08:48: der kulturelle Wertschöpfungsbeitrag eine ähnliche Relevanz hat. Ja, das ist so das Erste. Wenn das
00:08:54: nicht funktioniert, dann sage ich ganz ehrlich, dann müssen wir damit auch gar nicht anfangen,
00:08:58: dann wird die Maßnahme nicht nachhaltig umgesetzt. Und der weitere größte Multiplikator sind die
00:09:05: Führungskräfte in den Organisationen. Also wir machen genauso Führungskräfte-Entwicklungsprogramme,
00:09:09: dass auch die Führungskräfte lernen dürfen, was bedeutet eigentlich Führung heute,
00:09:14: Wie funktioniert Führung heute?
00:09:16: Was für Anforderungen sind eigentlich an moderne Führung da?
00:09:19: Und wie kann ich Führungskraft das lernen?
00:09:22: Das ist das Gute daran, man kann das lernen.
00:09:24: Aber, ja, ist wirklich so.
00:09:26: Aber um deine Frage zu beantworten, wie wir jetzt vorgehen,
00:09:28: bevor wir mit dem Moderationskoffer um die Ecke kommen,
00:09:31: passiert ganz lange etwas anderes.
00:09:33: Wir gehen sehr konsequent iterativ vor.
00:09:37: D.h. wir hören erst mal tatsächlich zu.
00:09:39: Also wir arbeiten sehr stark öffnend, zuhörend,
00:09:42: in Form von Einzelinterviews, die wir führen mit Mitarbeitenden,
00:09:46: in Form von anonymen Fragen.
00:09:48: Immer alles sehr anonym gehalten,
00:09:50: damit die Menschen so ehrlich wie möglich sind.
00:09:52: Und hören tatsächlich erst mal zu.
00:09:54: Wir stellen sehr offene Fragen,
00:09:56: wo es auch nicht um die Zufriedenheit geht,
00:09:58: was viele andere um Fragen oftmals abzielen.
00:10:01: Sondern da geht es tatsächlich darum zu verstehen,
00:10:03: was treibt dich gerade um?
00:10:05: Was findest du richtig cool an dem Laden, in dem du arbeitest?
00:10:08: Was liebst du?
00:10:09: Warum hast du dich damals dazu entschieden,
00:10:11: überhaupt anzufangen. Bis hin zu Fragen wie, wo in Bezug auf unser Miteinander siehst du
00:10:17: Verbesserungspotenzial? Damit wir weniger über Prozesse und Produkte sprechen, sondern mehr
00:10:21: wirklich über den kulturellen Beitrag. Und da, das ist so der öffnende Teil, also da zuhören,
00:10:27: zuhören, zuhören und bereit sein für die Antworten, die da kommen. Deshalb haben wir da auch,
00:10:32: zu diesem Zeitpunkt haben wir noch keinen Plan. Das ist auch was, was nicht immer leicht ist,
00:10:40: Wenn wir, hast du auch gerade gesagt,
00:10:41: wenn wir mit der Geschäftsleitung sprechen,
00:10:44: das sind oftmals auch die, die uns beauftragen,
00:10:46: gerade so im kleineren Mittelstand.
00:10:48: Wenn wir dann sagen müssen, also das ist der erste Schritt,
00:10:51: und was dann kommt, wissen wir noch nicht.
00:10:53: Wenn wir so mutig sind, zuzuhören,
00:10:55: dann müssen wir mit Antworten rechnen.
00:10:57: Und dann lassen sie uns dann schauen, was dann passiert.
00:10:59: Was dann für Themen rauskommen.
00:11:01: Denn wenn wir jetzt schon Pläne machen,
00:11:03: dann limitieren wir uns ja schon zu Anfang.
00:11:05: Und da sind wir noch nicht mit Moderationskoffer unterwegs gewesen.
00:11:08: Der kommt dann erst sehr viel später, wenn wir Maßnahmen abgeleitet haben.
00:11:12: Genau.
00:11:13: Ja, genau.
00:11:14: Das war jetzt dann, das ist dann noch so ein Stück weit diese Akzeptanz, die ich dann erwarten
00:11:18: würde von dem Mitarbeiter.
00:11:19: Also, stellt man sich vor, man ist nicht so gut gelaunt vielleicht in dem Unternehmen,
00:11:23: dann fällt das auf, dann wird jemand gerufen und dann denke ich mir, ja, da kommt jetzt
00:11:27: jemand rein, der macht mir gute Laune oder der macht mich wieder glücklich.
00:11:31: Und da kann ich mir vorstellen, dass es da die einen gibt, die da super mitlaufen und
00:11:35: die anderen, die das einfach nicht akzeptieren würden.
00:11:37: das ist wahrscheinlich einfach auch zu sehr gemalt, dieses Bild jetzt in meinem Kopf. Das sind keine
00:11:44: Mentoren, glaube ich, oder keine Mediatoren. Also ich glaube, man darf eins nicht vergessen,
00:11:50: weil all solche Maßnahmen, das sind Einladungen. Keiner wird da gezwungen, irgendwas mitzumachen.
00:11:56: Und wir haben auch immer wieder Menschen, die sagen, habe ich keine Lust drauf. Und dann gibt
00:12:02: Gibt es Möglichkeiten, über das Warum, das Wofür, das Why der Maßnahme zu erklären?
00:12:10: Und wenn eine Person sagt, das ist nichts für mich, wunderbar.
00:12:13: Da wird, wie gesagt, wir sprechen Einladungen aus, niemand kann dazu gezwungen werden.
00:12:17: Davon halte ich auch überhaupt nichts.
00:12:19: Und im Endeffekt geht es auch nicht darum, die Menschen glücklich zu machen, sondern
00:12:23: es geht eher darum, einen Raum aufzumachen, in dem Themen sein dürfen, die eh da sind.
00:12:28: Also ich finde das Thema halt allgemein, diese Transformation der Kultur auch,
00:12:36: finde ich super interessant und durfte auch schon ein Unternehmen zumindest ein Teil dabei begleiten,
00:12:41: wie das Ganze so funktioniert. Sie haben ihre Struktur dann umgestellt. Ich sag jetzt mal,
00:12:47: also das Unternehmen war sowieso schon sehr offen, sag ich mal, also auch viel in der
00:12:52: Außendarstellung, wurden Büros umgebaut, wurde versucht, so ein bisschen die Kultur auch innerhalb
00:12:58: der Teams durch die Umstellung anzupassen, aber irgendwie habe ich dann gemerkt, da ging es dann
00:13:03: irgendwann nicht mehr so ganz weiter. Also gerade bei den Kollegen, da verändert sich ja vielleicht
00:13:08: auch nicht so viel. Wie nimmst du das wahr, wenn ihr dort reingeht und ja feststellt, dass es
00:13:14: vielleicht nicht so ideal ist, dann eben Maßnahmen langsam ableitet, wie wird das so in das Unternehmen
00:13:21: rein integriert? Wie verändert sich das? Wie fühlt sich das auch an, wenn sich das verändert?
00:13:26: Also ich nehme an, ihr begleitet das ja dann wahrscheinlich auch recht lange.
00:13:29: Unser Ziel ist, die Unternehmen sehr schnell in eine nachhaltige Selbstorganisation zu entwickeln.
00:13:35: Das heißt, unser Ziel ist eigentlich nicht, möglichst lange drin zu bleiben, sondern den
00:13:41: Reifegrad insofern zu entwickeln, als dass die Organisationen dann gut weitermachen können. Und
00:13:48: Die Situation, die du beschreibst, habe ich wenig Infos,
00:13:51: aber das Wenige, was du von dem Beispiel erwähnt hast,
00:13:54: wenn das dann irgendwann ins Stocken gerät,
00:13:56: dann ist das nicht geglückt.
00:13:58: Dass der Reifegrad dorthin entwickelt wurde,
00:14:00: dass das tatsächlich weiterleben kann,
00:14:02: ohne dass es von außen immer wieder Impulse braucht.
00:14:06: Ich unterstütze gerade eine Organisation in NRW
00:14:08: genau bei diesem Prozess, wo auch einfach ganz klar wurde,
00:14:12: wenn das Unternehmen oder die Mitarbeiter im Unternehmen
00:14:16: sich nur dann verändern, sich nur dann in die Richtung bewegen.
00:14:21: Wenn den jemanden dafür Aufgaben gibt,
00:14:24: dann wird es nicht funktionieren.
00:14:25: Was wir zum Beispiel machen, ist, dass wir sehr schnell
00:14:28: mit selbstorganisierten Arbeitsgruppen
00:14:30: pro Maßnahmen-Themenfeld arbeiten.
00:14:33: Wo wir als Externe am Anfang noch moderierend,
00:14:37: Impulsgebend unterstützen.
00:14:38: Manchmal brauche ich es auch dann,
00:14:39: um noch auf den Flipchart-Koffer zurückzukommen.
00:14:42: Der triggert mich witzigerweise.
00:14:44: Wieso? Weißt du warum?
00:14:45: Weil ... (Lachen)
00:14:46: Weil sich unsere Arbeit echt total verändert hat.
00:14:50: Früher war es so, dass ich immer so Moderationskoffer
00:14:53: in meinem Kofferraum hatte und heute nicht mehr.
00:14:55: Das ist tatsächlich ganz schade.
00:14:57: Heute bin ich eher mit 'nem Miro-Board unterwegs.
00:15:00: So wie wir auch, ja. - Ja, ist echt so.
00:15:02: Aber ich glaub, ich hab immer noch zwei Flipchart-Stifte im Rucksack.
00:15:05: Jetzt hab ich meine Brille verloren.
00:15:08: Ich wollte dich auch nicht unterbrechen oder nicht triggern
00:15:11: mit diesem Moderationskoffer.
00:15:12: vielleicht auch noch meine denke von damals ja aber du damit bist ja nicht alleine noch mal ganz
00:15:18: kurz also zu diesem genau nachhaltige selbstorganisation dass wir impulse geben dass
00:15:24: wir auch manchmal ob es ami robot oder am flipchart zum beispiel dort unterstütze ich
00:15:28: jetzt mit feedback trainings ja wie kann ich führungskraft eigentlich in meinem team eine
00:15:33: feedback kultur schaffen wo wir uns nicht nur über fachthemen feedback geben sondern eben auch
00:15:36: über die dinge die so im mensch sein passieren und gleichzeitig diese arbeitsgruppen in den
00:15:42: Organisation darin zu befähigen, dass sie die Themencluster, an denen sie arbeiten,
00:15:46: kontinuierlich weiter treiben. Denn das ist ja der große Unterschied zwischen Transformation
00:15:50: und Change. Transformation hört nie auf. Und da gilt es auch für die Themeninhaberinnen,
00:15:57: Inhaber, sich immer wieder mit diesen Dingen weiterzuentwickeln und immer wieder aufs Neue
00:16:02: zuzuhören. Und das ist eigentlich so unsere Wunschvorstellung, dass wir in Organisation
00:16:06: reingehen und diesen Reifegrad erreichen, dass die die Themen für sich selber weiterentwickeln
00:16:12: können. Und natürlich freuen wir uns, wenn wir immer mal wieder unterstützen, aber unser Ziel
00:16:16: ist nicht möglichst lange drin zu bleiben, sondern eher möglichst schnell wieder raus zu gehen,
00:16:19: damit die selber daran arbeiten können. Denn was wir auch als Externe niemals leisten können,
00:16:26: weil wir haben ja noch nie in dem Unternehmen gearbeitet, das heißt wir bieten Rahmen an,
00:16:31: wir bieten einen Prozess an, aber wir erklären auch niemandem, wie es funktioniert. Das wissen
00:16:35: wir ja auch gar nicht, wie es bei denen funktioniert.
00:16:38: Genau.
00:16:39: Also, ich erinnere mich noch an den Prozess, wo ich mit dabei war.
00:16:43: Und du hast es ja auch eben gerade erzählt,
00:16:46: dass ihr dann auch so Arbeitsgruppen bildet
00:16:48: und dann über bestimmte Themen sprecht.
00:16:50: Und bei der, die ich dann begleiten durfte zum Beispiel,
00:16:53: war es dann auch oft so, dass dann dort auch innerhalb dieser Arbeitsgruppen
00:16:57: quasi Maßnahmen, ähm, ja, definiert wurden.
00:17:01: Dann, wie das da manchmal so ist,
00:17:02: kommt dann mehr raus, als man eigentlich umsetzen kann.
00:17:05: so Punkte zum Beispiel aus dem Moderationskoffer.
00:17:09: Muss ich das ausschneiden, oder ist das jetzt hier so ein Running-Game?
00:17:12: Nein, das bleibt auf jeden Fall drin.
00:17:14: Bestimmt sagen wir's auch noch, aber ich klebe Punkte kleben.
00:17:18: Genau, ich fand das total super.
00:17:19: Also, da ging gar nichts.
00:17:22: Und, genau, also macht ihr das dann auch so ähnlich?
00:17:26: Und worauf ich dann ...
00:17:28: Was mich dann interessieren würde,
00:17:30: gibt es Dinge, die aktuell immer mal wieder auftauchen.
00:17:33: Also was man so als Maßnahmen machen kann,
00:17:36: um vielleicht dann mehr zueinander zu finden oder so.
00:17:39: Mhm.
00:17:40: Also erst mal ja, ziemlich genau so, ne?
00:17:45: Maßnahmen gibt es viele, viele, viele.
00:17:47: Dann gilt es jetzt, damit umzugehen.
00:17:49: Und jetzt, weil das grad so super präsent in meinem Kopf ist,
00:17:52: das Unternehmen NRW zum Beispiel,
00:17:54: da gibt es, die haben drei Arbeitsgruppen gegründet.
00:17:56: Eine Arbeitsgruppe nennt sich "Why",
00:17:58: da geht es um das, warum wir eigentlich zusammenarbeiten.
00:18:01: "What?", "Was arbeiten wir eigentlich?"
00:18:03: Und auch, was die Strategie ist.
00:18:06: Und dann gibt es noch die H.O.-Gruppe,
00:18:08: da geht es um das, wie wir miteinander arbeiten.
00:18:11: Und ihr könnt euch vorstellen, das sind Riesenthemen-Cluster.
00:18:14: Und die Maßnahmen, die aus den Einzelinterviews entstanden sind,
00:18:17: da kannst du ganze Moderationswände vollschreiben.
00:18:22: * Lachen *
00:18:23: Und da gilt es dann, eine Roadmap zu bauen und zu gucken,
00:18:26: was ist realistisch und was machen wir im ersten Quartal,
00:18:29: im zweiten Quartal und es immer wieder anzupassen.
00:18:32: Und da ist für mich auch,
00:18:35: ich hab vorhin schon über die Führungskräfte gesprochen,
00:18:38: ein ganz wichtiger Beitrag, der dann da auch geleistet wird,
00:18:41: ist durch die Führungskräfte zu leisten, meiner Meinung nach,
00:18:45: die durch, alleine durch Nachfragen,
00:18:48: durch immer wieder die Themen auf die Agenda holen,
00:18:51: immer wieder zu zeigen, hey, das hat für mich eine Relevanz,
00:18:54: wie ist denn der Stand,
00:18:55: zu zeigen, dass die Dinge wirklich weiterleben sollen
00:18:58: Und davon, ganz ehrlich, das kennen wir alle.
00:19:01: Wie viele solcher Workshops hatten wir mit Maßnahmen,
00:19:04: und dass es dann auf irgendwelchen braunen Papieren gelandet wurde,
00:19:07: zusammengerollt, steht in irgendeiner Büroecke rum
00:19:10: und niemanden interessiert es mehr.
00:19:11: Da werde ich immer total traurig, weil ich dann denke,
00:19:14: dann arbeite ich lieber mit Unternehmen,
00:19:16: die das wirklich umsetzen wollen.
00:19:18: Und deshalb ja, große Aufgabe für die Führungskräfte,
00:19:21: das am Leben zu halten.
00:19:22: Und dafür, jetzt habe ich schon gesagt,
00:19:24: Geschäftsleitung ins Boot holen,
00:19:26: Das ist natürlich das Allererste, was irgendwie gelingen sollte,
00:19:31: dass da die Führungsrolle klar ist, dass das dazugehört.
00:19:34: Das ist Führungsjob, dieses Weiterleben dann einzufordern.
00:19:41: Ich finde das auch immer sehr wertschätzend den Mitarbeitern gegenüber,
00:19:45: wenn die dann eben einen solchen Prozess auch über längere Zeit begleiten dürfen
00:19:50: und es dann nicht einfach irgendwann abrupt heißt, okay, jetzt ist die Phase vorbei,
00:19:53: Jetzt haben wir das alles umgestellt, zumindest organisatorisch.
00:19:57: Und jetzt mach mal wieder deine Arbeit.
00:19:59: Sondern dass man dann einfach nachhaltig auch mit daran arbeiten darf
00:20:04: und die Zeit dafür bekommt
00:20:06: und sich das Unternehmen quasi auch die Zeit gönnt, sag ich jetzt mal.
00:20:09: Also auch finanziell dann, ne?
00:20:11: Wenn man dann ja nicht arbeiten kann in der Zeit.
00:20:14: Ja, find ich auch immer toll.
00:20:15: Dazu muss ich kurz was sagen, Caro, denn das ist Arbeit.
00:20:19: Das ist Arbeit.
00:20:21: Und genau das, wie du es gerade sagst, ist oftmals genau der Punkt,
00:20:25: der in der Organisation dazu führt,
00:20:26: dass die Dinge nicht weitergetrieben werden.
00:20:29: Weil wir immer noch, ich hoffe, das ist okay, dass ich das jetzt sage,
00:20:32: weil wir immer noch glauben, das ist so ein Add-on.
00:20:34: Ist es aber nicht.
00:20:36: Und das ist so ein wichtiger Mindset-Change.
00:20:39: Und jetzt möchte ich noch mal über die Führungskräfte sprechen.
00:20:42: Ich habe das jetzt auch bei mir im Team gerade gehabt,
00:20:44: wo eine meiner Mitarbeiterinnen zu mir sagte,
00:20:46: ja, Bernile, wenn ich jetzt hier so was lerne,
00:20:49: soll ich das in der Arbeit machen?
00:20:50: Natürlich lernen ist gleich Arbeitszeit.
00:20:53: Natürlich an unserer Organisation arbeiten ist gleich Arbeitszeit.
00:20:58: Solange wir das aber rechtfertigen müssen,
00:21:01: ist da einfach auch noch ein bisschen Wegstrecke zu machen.
00:21:04: Ja, nee, das ist ja richtig.
00:21:07: Du hast gerade eben schon mal über kleinere mittelständische Unternehmen gesprochen.
00:21:11: Das ist jetzt wieder so ein bisschen raus aus dem Inhaltlichen,
00:21:13: aber kannst du so eine Einschätzung machen,
00:21:17: ob es jetzt wirklich gerade die ganz großen Unternehmen sind,
00:21:20: die jetzt derzeit diesen Kulturwandel haben möchten oder vielleicht auch das Niet einfach haben?
00:21:25: Oder sind das eher so wirklich diese mittelständischen Unternehmen, die jetzt gerade auf diesen Zug mit aufspringen und sagen,
00:21:31: das hat jetzt richtig viel funktioniert, man hört richtig viel davon und wir möchten das noch machen.
00:21:35: Kannst du das so pauschalisieren, dass du sagst, jetzt sind es vor allem die Riesenunternehmen, die richtig große Abteilungen haben, die Hilfe brauchen?
00:21:42: Meine Einschätzung nach betrifft es alle.
00:21:48: Ich bin jetzt eher so ein kind des mittelstandes und bin in den letzten jahren einfach vermehrt im mittelstand unterwegs gewesen so kenne ich mich da am besten aus was in den großkonzernen das was ich so mitbekomme allerdings natürlich ein riesen thema ist das sind ja container schiffe.
00:22:03: Ja und ein container schiff ein paar grad zu drehen das braucht sehr viel energie und so ein kleines speedboot ist ein bisschen wendiger.
00:22:14: Also das eine Unternehmen, was wir grad unterstützen,
00:22:17: hat 40 Mitarbeitende.
00:22:18: Da können wir innerhalb von einer kurzen Zeit
00:22:20: unglaublich viel erreichen.
00:22:22: Wenn ich mir jetzt ein Unternehmen mit 400.000 Mitarbeitenden vorstelle,
00:22:26: dann braucht es eine ganz andere Durchdringung.
00:22:28: Den Pain haben die alle.
00:22:31: Und da mag ich noch mal auf den Fachkräftemangel kommen.
00:22:33: Haben die Großen genauso wie die Kleinen.
00:22:35: Die Großen haben vielleicht manchmal noch
00:22:38: irgendwie eine poliertere Employer-Brand.
00:22:40: Ein besseres Image.
00:22:41: auch gar nicht. Also auch gibt solche und solche. Und insofern spüren tun die das schon alle.
00:22:47: Und wo wir jetzt gerade schon bei der Metapher mit den Booten waren, wenn es jetzt kleine Paddelboote
00:22:52: sind, ja so Start-ups sage ich jetzt mal, die gerade lernen gerade auszurudern und die gerade
00:22:57: so ein bisschen Pace aufnehmen, würdest du jetzt mal ohne die unternehmerische Sicht jetzt auch
00:23:04: empfehlen, dass man zu Beginn, wenn man ein Unternehmen gründet, sage ich jetzt mal,
00:23:10: oder ein Team aufbaut, dass man sich mit dieser Frage direkt auch unterstützen lassen sollte?
00:23:15: Also, okay, die Frage anders formuliert. Wir würden uns die Inhalte von dir natürlich angucken,
00:23:20: deine Vorträge angucken, deinen Podcast hören, um so viel Wissen wie möglich aufzusorgen,
00:23:25: um das vielleicht direkt mit einfließen zu lassen. Würdest du aber auch sagen,
00:23:28: dass du, wenn ein Startup sich entscheidet, zu einer richtigen Firma zu werden, dass sie sich
00:23:33: dabei auch direkt betreuen lassen sollten, sofort die Kultur so aufzubauen, dass das mit einer der
00:23:38: Säulen ist, die das Unternehmen ausmacht? Oder kommt das vielleicht von ganz alleine und man
00:23:44: sollte wirklich erstmal nur gucken, dass man da eingreift, wenn es vielleicht gerade nicht so gut läuft?
00:23:50: Viele Start-ups haben ja eine ganz besondere Magie, gerade wenn die Gründerinnen Gründer da sind, die
00:23:56: aus einer Vision heraus irgendwie die Welt verändern wollen. Das ist ja oft ein Spirit, der
00:24:02: sehr einmalig ist. Und was da kulturell passiert, ist oftmals ein sehr, sehr hohes Engagement,
00:24:07: wenn wir nicht in so eine ausbeutende Haltung gehen. Also da ist sicherlich der Grad auch schmal.
00:24:13: Ich kenne viele Start-ups, wo das total gut gelingt, weil da auch die Gründerinnen und
00:24:17: Gründer schon verstanden haben, dass es nicht nachhaltig klappen wird, wenn wir jetzt in so
00:24:22: ein Overpacing geraten. Gleichzeitig braucht es diese Phase schon auch am Anfang, um richtig
00:24:28: Fahrt aufzunehmen. Das ist sicherlich ein Spagat, den es zu leisten gilt. Und einigen gelingt das
00:24:32: sehr gut, anderen gelingt es gar nicht. Um deine Frage nach der Unterstützung zu beantworten. Ich
00:24:40: glaube gar nicht, dass jedes Unternehmen deine externe Unterstützung braucht. Wenn, gerade wenn
00:24:46: neu gegründet wurde, so in den ersten drei, vier, fünf, sechs, sieben Jahren, wenn da der Blick auf
00:24:54: dass warum sind wir eigentlich da und was macht uns besonders,
00:24:59: wenn der einfach erhalten bleibt.
00:25:01: Kann das sogar sein, dass das Unternehmen
00:25:03: niemals eine externe Unterstützung diesbezüglich braucht.
00:25:05: Man darf ja mal eins nicht vergessen,
00:25:07: eine Kultur, die ist ja sowieso immer da.
00:25:09: Die ist immer da.
00:25:11: Und die wird gebildet durch die Menschen, die da einfach sind.
00:25:14: Und wenn dieser Spirit, wenn der einfach erhalten bleibt
00:25:18: und man dafür Raum schafft, dass der bleibt,
00:25:21: wir erleben es bei Essentri zum Beispiel,
00:25:23: Wir sprechen intern vom Essentri-Effekt.
00:25:25: Und keiner kann den so richtig erklären.
00:25:27: Wenn man aber mal mit Essentri zu tun hatte,
00:25:29: dann sagen die Leute, jetzt weiß ich, was ihr meint.
00:25:31: Wir können es nicht erklären.
00:25:33: Irgendwie ist es den Gründern von Essentri gelungen,
00:25:35: eine ganz besondere Stimmung aufrechtzuerhalten.
00:25:38: Und Essentri gibt es jetzt seit 12 Jahren.
00:25:40: Wir sind jetzt so an die 120 Mitarbeitenden
00:25:43: und sind jetzt halt nicht mehr in dieser Mini-Mini-Start-up-Phase,
00:25:47: sondern wir sind schon ganz schön groß geworden.
00:25:50: Und da ist es auch gelungen.
00:25:52: Und da gab es auch, natürlich gab es bei Essentri
00:25:55: auch mal die ein oder andere Intervention.
00:25:57: Aber was es nicht gegeben hat, ist eine kulturelle Begleitung,
00:26:01: eine Kulturentwicklungsphase.
00:26:05: Es hat mal eine Intervention gegeben, wo es eher darum ging,
00:26:08: das, was eh da ist, zu benennen.
00:26:10: Aber eine Entwicklung ist da immer aus sich ganz organisch entstanden.
00:26:15: Also ich glaube, das ist meine Antwort auf deine Frage.
00:26:17: Ich glaube nicht, dass es immer externe Unterstützung braucht.
00:26:20: die ist dann sicherlich nützlich, wenn wir das Gefühl haben, wir haben uns verloren.
00:26:23: Oder wir können das gerade nicht gut greifen, wir sind irgendwie auseinandergefasert.
00:26:27: Und auch da darf man ja mitfühlend mit den Organisationen umgehen,
00:26:30: weil das ist ja oftmals passiert aus einem,
00:26:32: okay, wir müssen oder wir wollen uns gerade mal in irgendein Thema reinschmeißen,
00:26:38: weil es einfach gerade die Gegebenheiten so wollen.
00:26:41: Und auf einmal besinnen wir uns wieder auf uns.
00:26:43: Ja.
00:26:44: Ohne großes Fass aufmachen zu wollen, ich kann mir das auch noch vorstellen,
00:26:48: wenn jetzt ein Unternehmen gegründet wird und sich jetzt Leute treffen, um vielleicht ein Startup zu gründen oder vielleicht direkt auch ein Unternehmen,
00:26:54: dass jetzt vielleicht unsere Einschätzung und die Kultur, in der wir so leben, also jetzt mal ganz theoretisch,
00:27:00: Caro und ich eröffnen irgendeine Firma zusammen, würden da was gründen.
00:27:04: Dann hätten wir ein Bällebad.
00:27:05: Dann hätten wir ein Bällebad, so wie auf der Konferenz definitiv und das würde zur Kultur beitragen.
00:27:09: Ich glaube, unser Mindset ist einfach ein anderes heutzutage, als das es vielleicht vor 20 Jahren gewesen ist,
00:27:13: gewesen ist, wo viele Firmen gegründet werden, die von meinem Gefühl heraus jetzt auch sich
00:27:17: Unterstützung holen würden. Das können natürlich vermutlich auch Firmen sein, die erst fünf Jahre
00:27:21: alt sind, zehn Jahre alt. Aber ich kann mir vorstellen, dass das Mindset sich generell in
00:27:25: der Gesellschaft und unserer Generation auch verändert hat über die Jahre und dass Firmen,
00:27:29: die jetzt neu gegründet werden, direkt mit einer anderen Einstellung eingehen. Heißt jetzt nicht,
00:27:34: dass es nicht da auch komplett schief laufen kann, aber ich glaube, das menschliche Miteinander,
00:27:39: dass das anders ist, als es vielleicht früher war.
00:27:41: Ist jetzt keine Frage, deswegen will da keine Antwort kommen.
00:27:45: Aber Caro, ich hab dich gerade unterbrochen bei deiner Frage.
00:27:48: Erst mal hast du mich abgeholt mit dem Bällebad-Gedanken.
00:27:51: Da haben wir schon viel Fantasien drüber gesponnen.
00:27:54: Das war jetzt schon Trigger Nr. 2.
00:27:56: Ja.
00:27:57: Genau, ich wollte noch mal tatsächlich zurück zu diesem,
00:28:01: weil du hast es jetzt schon öfter erzählt,
00:28:03: diesen Fachkräftemangel.
00:28:04: Und tatsächlich musste ich da heute Morgen erst dran denken,
00:28:08: auch an dich denken, wo ich grade eine E-Mail von Xing bekommen habe,
00:28:11: mit den neuesten Nachrichten.
00:28:13: Und tatsächlich häufen sich diese Daten, Nachrichten in letzter Zeit,
00:28:18: ähm, von dem Magazin, das sie da veröffentlichen,
00:28:22: oder den Beiträgen, die sie da posten dann.
00:28:25: Dass, ja, der Fachkräftemangel sehr groß ist,
00:28:28: dass man Angst hat von einer, ich sag mal, großen Bewegung,
00:28:33: dass jetzt alle sehr unzufrieden sind und vielleicht wechseln oder so.
00:28:37: Hast du da oder habt ihr euch da schon mal intensiver damit beschäftigt?
00:28:41: Also wahrscheinlich euer Daily Business, dass Leute unzufrieden sind,
00:28:44: das hast du ja vorhin schon gesagt.
00:28:46: Aber das ist irgendwie, also mich interessiert so der Grund,
00:28:50: warum ist es jetzt eigentlich so, warum gerade jetzt ist es,
00:28:53: weil ich sag mal, diese letzten paar Jahre vorbei sind
00:28:56: und jetzt haben alle so ein bisschen Aufbruchstimmung,
00:28:58: wie so im Frühling, so motiviert, ich kann jetzt wieder raus quasi.
00:29:02: Hast du da irgendwie eine Einschätzung?
00:29:05: Mhm.
00:29:06: Also, ich beschäftige mich damit tatsächlich täglich.
00:29:09: Mhm. - Denn ...
00:29:10: das ist ...
00:29:12: das ist tatsächlich eine ganz, ganz ...
00:29:14: Das ist eine Bedrohung, die grade auf uns zurollt,
00:29:17: beziehungsweise in der wir schon mittendrin sind.
00:29:20: Und die Gründe, wie es zu diesem Fachkräftemangel kommen konnte,
00:29:24: ist eigentlich ganz interessant, da mal hinzugucken,
00:29:27: weil das total absehbar war, dass das passieren würde.
00:29:30: Aber wie so oft, etwas ist absehbar,
00:29:32: Die Augen, bestimmt kommt's nicht, bestimmt kommt's nicht.
00:29:35: Und hoch auf einmal ist es da. Sehr vielschichtig.
00:29:38: Der einfachste, verständliche Grund ist der demografische Wandel.
00:29:42: Dass wir einfach immer weniger,
00:29:45: also wenn wir jetzt einfach mal so,
00:29:47: die Menschen, die jetzt in die Ausbildung
00:29:49: oder in die Erwerbstätigkeit eintreten,
00:29:52: dass das einfach faktisch immer weniger geworden sind.
00:29:55: Also Geburtenraten sind gesunken.
00:29:57: Und dadurch haben wir eh schon weniger Menschen,
00:30:00: die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
00:30:02: Gleichzeitig haben wir ein totales Strukturproblem,
00:30:06: weil wir auf der anderen Seite, es geht ja nicht nur um die Jungen,
00:30:10: sondern es geht ja auch um die erfahrenen Menschen in diesem Land.
00:30:13: Und die haben teilweise Jobs, Ausbildung, Berufserfahrung,
00:30:17: die strukturell nicht zu den Anforderungen des Arbeitsmarktes passen.
00:30:21: D.h. der Fachkräftemangel kommt aus zwei Ecken.
00:30:23: Zum einen, wir haben weniger Junge, die hinterherkommen.
00:30:26: Und dann haben wir wahnsinnig erfahrene, wunderbare Menschen da draußen,
00:30:30: die auch oft, und ich finde, denen tut man sehr oft unrecht,
00:30:33: die wollen ja, die haben aber nicht das gelernt,
00:30:36: was man jetzt an Kompetenzen braucht.
00:30:38: Und damit entsteht eine ganz große Schere.
00:30:41: Deshalb gibt es ja auch weiter eine Arbeitslosigkeit.
00:30:44: Man könnte ja sagen, aber das kann doch gar nicht sein.
00:30:47: Weil einfach diejenigen, die im Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen,
00:30:50: von ihren Kompetenzen her nicht zu dem passen,
00:30:52: was dann jetzt gerade gebraucht ist.
00:30:55: Und da stehen wir jetzt.
00:30:57: Und deshalb, ich hab ... Oh Gott, das ist schon Ewigkeiten her.
00:31:01: Ich glaub, in meiner Bachelorarbeit
00:31:02: hab ich schon über den "War for Talents" geschrieben.
00:31:05: Das ist nix, was jetzt irgendwie auf einmal vom Himmel gefallen ist.
00:31:09: Aber dieses wirklich, sich um Talente zu bemühen, zu bewerben
00:31:14: und denen eine Arbeitswelt zu ermöglichen.
00:31:17: Im Endeffekt, ihr habt jetzt grade von diesem Start-up,
00:31:20: was ihr vielleicht gründen könntet, mit einem Bällebad gesprochen.
00:31:24: Ein großes Gerücht in die Welt gesetzt.
00:31:26: eine Energie, eine Emotion, die wir spüren wollen, wenn wir arbeiten.
00:31:30: Und das ist im Moment die Aufgabe der Organisation,
00:31:32: genau dafür Raum zu geben, dass die Leute...
00:31:36: Ich meine, was ist das denn für ein komischer Deal?
00:31:39: Arbeitszeit gegen Gehalt. - Ja.
00:31:41: Lebenszeit gegen Gehalt.
00:31:43: Also so viel Geld kann man mir doch gar nicht bezahlen,
00:31:46: dass ich meine Lebenszeit verkaufe.
00:31:47: Und das haben die jungen Menschen irgendwie verstanden.
00:31:50: Und deshalb entscheiden wir uns für... Geht mir übrigens genauso.
00:31:53: Wenn das nicht mehr möglich ist, so zu arbeiten, wie ich jetzt arbeite,
00:31:57: dann werde ich irgendwo Eisverkäuferin,
00:31:59: dann downsize ich alles und werde Eisverkäuferin,
00:32:02: weil ich esse kein Eis. Ich möchte mich wohlfühlen.
00:32:04: Das ist, glaube ich, was, was unsere Generation auszeichnet.
00:32:07: Davon gibt es einfach immer mehr.
00:32:09: Davon gibt es immer weniger, rein quantitativ,
00:32:13: wegen niedrigerer Geburtenrate.
00:32:15: Aber das Bedürfnis danach, das ist gestiegen
00:32:18: bei den in Summe weniger Werdenden.
00:32:20: Deshalb muss da einfach was geschehen.
00:32:22: Und gleichzeitig gilt es auch, wir reden immer so viel über die Jungen,
00:32:26: gilt es genauso.
00:32:28: Ich war gestern in München bei einem Pharmaunternehmen
00:32:30: und hab dort über Generationenvielfalt einen Vortrag gehalten,
00:32:33: wo es genau so darum geht, die Erfahrenen, die im Unternehmen sind,
00:32:37: denen Möglichkeiten zu geben, sich mitzuentwickeln.
00:32:41: Und das sind so zwei Aufgaben, die ich da gerade sehe.
00:32:44: Die Bereitschaft muss da sein, aber ich glaube, die Mittel sind überall da.
00:32:47: Also so habe ich das empfunden.
00:32:49: Wie meinst du?
00:32:50: Naja, also das eine ist ja, kann man jetzt die Erfahrenen, die in einem Unternehmen sind,
00:32:54: und wir haben jetzt natürlich sehr diese Tech-Brille auf,
00:32:57: dass wir jetzt jemanden sehen, der sich seit 15 Jahren oder 20 Jahren mit einer Technologie auskennt.
00:33:02: Und jetzt kommt eine neue Technologie ins Haus für ein paar Jahre, sage ich jetzt mal.
00:33:07: Ist das so ein richtiger Hype geworden?
00:33:09: Da habe ich das persönlich sehr häufig erfahren, dass sich die Menschen davor nicht sträuben.
00:33:15: Ja, eigentlich schon.
00:33:16: eigentlich blocken die so ein bisschen ab und die sagen, ich habe hier meine, ne Schuster,
00:33:21: bleib bei deinen Leisten, ich habe hier meine Leisten, ich weiß, was ich seit 15 Jahren mache,
00:33:24: das war immer gut, dass ich das gemacht habe, das habe ich gelernt, als ich noch in dieser
00:33:28: motivierten Phase war. Jetzt kann mir da keiner was vormachen, aber in dem Moment, wo ich das
00:33:33: vielleicht nicht mehr am meisten brauche, sondern das was neu gekommen ist, dann habe ich das
00:33:37: persönlich sehr häufig erlebt, dass dieses Motivieren und Aufraffen sehr, sehr schwer
00:33:43: gestaltet hat. Also das hat man einfach nur sehr schwer hinbekommen, dass diejenigen sich für
00:33:48: diese neuen Sachen geöffnet haben, weil diese Möglichkeiten einfach nicht so wirklich da sind.
00:33:52: Und da habe ich persönlich auch keine wirkliche Lösung für gesehen, auch in diesem Perspektivwechsel.
00:33:57: Wie würde ich mich denn fühlen? Und ich fühle mich teilweise schon so, wenn ich sehe, mit was
00:34:01: teilweise die Menschen aus der Uni kommen, was die für neue Sachen gelernt haben, dass selbst
00:34:05: das, was ich mal als den heißen Scheiß - wir dürfen solche Sachen sagen - als den heißen
00:34:12: Scheiß empfunden habe, dass das jetzt auch fast schon wieder outdated ist und das hätte ich mir
00:34:16: niemals erträumen lassen, dass das mal so schnell kommen kann. So und ich habe dafür keine Lösung
00:34:21: gefunden bisher, wie man so was machen kann. Auf der Tech-Ebene ist es vielleicht irgendwann
00:34:26: auch einfach der Need, aber wie kriegt man jemanden, der so eine feste Meinung hat,
00:34:30: davon überzeugt, dass es sinnvoll ist, sich zu verändern? Da lohnt es sich jetzt ein bisschen
00:34:37: in die Tiefen der Persönlichkeit reinzuschauen.
00:34:41: Denn ich glaube, wir alle haben so eine Person gerade im Kopf,
00:34:45: von der du gerade gesprochen hast.
00:34:47: Die kennen wir alle und teilweise sind wir selbst,
00:34:50: wie du auch gerade gesagt hast, vielleicht nicht ganz so verhärtet.
00:34:53: Kommt drauf an, was die anderen über einen sagen.
00:34:56: Man selber über sich redet immer anders.
00:34:58: Im Endeffekt ist es auch hier eigentlich sehr logisch.
00:35:00: Oftmals fehlt den Menschen Würdigung dessen, was war.
00:35:05: Und auch hier ist es oftmals eine Frage des Wie und nicht des Was. Wie kann ich eigentlich der
00:35:13: Person, die jetzt seit 15 Jahren diese Technologie und auch wirklich sich richtig gut auskennt,
00:35:18: wie viel Dank hat die eigentlich erfahren? Wie viel Würdigung der Leistung hat die erfahren?
00:35:23: Wie doll integrieren wir die Person in den Entscheidungsprozess der neuen Technologie
00:35:30: oder setzen wir die einfach vor die Nase?
00:35:34: Da gibt es schon sehr viele Möglichkeiten,
00:35:36: das besser aufzuziehen.
00:35:38: Das heißt natürlich immer noch nicht, dass die Person mitzieht.
00:35:41: Aber wenn wir uns diesen Möglichkeitenkatalog ansehen,
00:35:44: vielleicht die Person sogar von Anfang an
00:35:47: auch in Auswahl von Neuen mit einzubeziehen
00:35:51: und immer wieder diese Würdigung dessen, was war,
00:35:53: das ist das, was ich am stärksten Organisation erlebe,
00:35:56: dass das nicht geschieht.
00:35:58: Und wenn wir uns jetzt in die Person reinversetzen,
00:36:01: oftmals ist das eine Angst, die da entsteht.
00:36:04: Nämlich die Angst, komme ich da dann nicht mehr mit.
00:36:06: Jetzt war ich 15 Jahre lang hier der King oder die Königin
00:36:09: in dieser Technologie.
00:36:10: Und auf einmal kommt jetzt hier so ein 22-Jähriger um die Ecke
00:36:13: und will mir jetzt...
00:36:15: Also, was das mit einem macht, das kann ich mir doch vorstellen.
00:36:18: Wenn man es jetzt aber schafft, in so ein Reverse-Mentoring zu gehen
00:36:21: und zu sagen, hey, was kannst denn du, erfahrene Person,
00:36:24: von der jungen Person lernen?
00:36:26: was kann die junge Person von der erfahrenen Person lernen?
00:36:29: Lass doch mal die Kompetenzen zusammenschmeißen.
00:36:31: Dann wird es richtig gut.
00:36:33: Dafür muss man die Leute aber fragen
00:36:34: und auch hier wieder Einladungen aussprechen,
00:36:37: da näher zusammenzurücken.
00:36:38: Das geht schon, wenn man das von vorne rein auf dem Zeiger hat.
00:36:43: Das ist genau der Punkt, ich habe es gerade versucht nachzuvollziehen.
00:36:46: Und die von dir gerade genannte Person,
00:36:48: die wir alle im Kopf haben, mal in diese Situation zu setzen
00:36:51: und zu überlegen, es müssen schon beide Interesse daran haben,
00:36:55: dieses Reverse-Mentoring, was du gerade genannt hast,
00:36:58: was ich für ein sehr tolles Konzept halte,
00:37:00: von dem, was du gerade erzählt hast,
00:37:02: dass schon beide da an einem Strang ziehen müssen.
00:37:04: Der Junge muss die Akzeptanz für den Erfahrenen sehen.
00:37:08: Und der Erfahrene muss sich darauf einlassen,
00:37:11: dass der Junge ihm ja nichts Böses möchte,
00:37:13: sondern ihn damit reinführen möchte.
00:37:14: Es ist nicht nur, dass wir diese Möglichkeit
00:37:17: aus dem Katalog herausnehmen, um die beiden zusammenzubringen,
00:37:20: sondern die müssen schon beide das wollen von Schritt eins an.
00:37:23: muss man mal versuchen bei der nächsten Gelegenheit.
00:37:26: Das ist natürlich gerade als Freelancer, als Consultant,
00:37:29: was wir normalerweise machen,
00:37:31: haben wir natürlich auch wechselnde Kunden,
00:37:33: bei denen man sowas beobachten kann.
00:37:34: Und wenn man da natürlich das im Hinterkopf hat,
00:37:37: vielleicht bringt man das ein.
00:37:38: Ich wollte gerade sagen,
00:37:38: also ich weiß nicht, wie es bei dir ist,
00:37:40: aber bei mir ist sowas Daily Business.
00:37:42: Leute mit an die Hand nehmen,
00:37:44: Leute begleiten in neue Strukturen, neue Prozesse.
00:37:47: Das ist natürlich nicht so, wie du das machst,
00:37:49: aber halt auch technisch einfach.
00:37:52: Das ist nur im Coaching und Mentoring.
00:37:56: Ja. Und damit sind wir alle Brückenbauerinnen und Brückenbauer.
00:37:59: Da kann man Brücken zwischen Generationen bauen,
00:38:03: zwischen Technologien bauen, zwischen Abteilungen bauen.
00:38:07: Also, das ist wahrscheinlich das, was wir alle gemeinsam haben,
00:38:10: dass wir jeden Tag Brücken bauen.
00:38:12: Ich glaub, dieses Mentorprogramm ist ja nicht nur was,
00:38:14: was man in der Situation machen muss, wo man beobachtet,
00:38:17: dass es so was gibt, sondern ich kenn mir das jetzt
00:38:20: Da kann ich mir das sehr gut vorstellen, warum wir gerade in dem Bereich kein akutes Problem haben,
00:38:24: wenn man zum Beispiel so ein Mentorship-Programm, wie du es jetzt gerade sagtest, in zwei Richtungen
00:38:31: einfach als gesetzt sieht und das einfach immer mit reinbringt.
00:38:34: Das ist jedem bewusst, dass es das gibt und das ist jedem bewusst, dass es jedes Jahr immer wieder diese Verschiebung gibt,
00:38:40: dass einer wieder sich fühlt, als wäre er raus aus der neuen Technologie,
00:38:44: dass es aber auch immer wieder die neue Generation kommt, die nachrutscht.
00:38:47: und dass es eigentlich absolut üblicher Business Practice ist,
00:38:52: dass man diese Methoden anwendet, dass da gar nicht hinterfragt wird
00:38:55: und das auch als keine exotische Maßnahme ist, die wir jetzt mal ausprobieren.
00:38:58: Das muss einfach gesetzt sein.
00:39:00: Ja, weil so unser Lernen funktioniert.
00:39:02: Wenn wir mal so New Learning, ist ja auch so ein Wort,
00:39:05: was so immer wieder so durch die Medien kursiert.
00:39:07: Das gehört total dazu, weil ich meine, heute ist das Nadelöhr ist nicht mehr das Wissen.
00:39:12: Also Wissen ist total leicht verfügbar.
00:39:15: Was die Herausforderung ist, ist das Wissen miteinander zu teilen,
00:39:19: vernetzt zu lernen, sich selbst zu vernetzen,
00:39:21: aus den Silos rauszugehen in vernetzte Strukturen.
00:39:24: Und diese vernetzten Strukturen entstehen im Kopf.
00:39:27: Und da genau so was zu machen.
00:39:30: Und auch nicht, der Klaus und die Barbara,
00:39:33: die machen jetzt so ein Mentoring.
00:39:35: Sondern, ja, weil die haben nämlich ein Problem.
00:39:38: So sieht das dann ja aus.
00:39:39: So genau wie, die Claudia muss jetzt zum Coach oder so.
00:39:43: Das ist ja auch immer so was, wenn das einfach total normal ist,
00:39:46: dass das dazugehört, weil wir so lernen.
00:39:49: Und das auch Lernen dann Teil der Arbeitszeit ist, genau.
00:39:53: Muss dabei sein, weil das Setting ist nämlich genau das,
00:39:55: was ich grade, ich werd den Trigger nicht wiederholen, mir vorstelle.
00:39:59: Och komm, der Moderationskopper. - Der Moderationskopper, genau.
00:40:02: Das ist das Setting, in dem Moment, wo jemand ins Unternehmen kommt
00:40:06: und allen klar ist, wofür ist diese Person da,
00:40:09: fängt es an, alles garantiert nicht mehr so zu sein,
00:40:12: wie es eigentlich sein würde, wenn diese Situation nicht eintritt.
00:40:15: Jeder würde schon mal überlegen, wie fühlt sich das anders an?
00:40:18: Jetzt wird einer nach dem anderen interviewt,
00:40:21: es werden Maßnahmen gemacht.
00:40:23: Merk ich schon was?
00:40:24: Vielleicht ist es so eine Hippochondergeschichte.
00:40:27: Merk ich schon was, das sich verändert?
00:40:29: Oder ich selber verändere mich schon unbewusst,
00:40:31: weil ich weiß, ich muss es machen.
00:40:33: Das stell ich mir als eine unheimlich interessante Arbeit vor.
00:40:37: Aber auch als unheimlich schwierig, weil erkenne ich jetzt,
00:40:40: ... versuche mich rein zu versetzen, ...
00:40:41: ... erkenne ich in dem Moment, ...
00:40:43: ... wo ich im Unternehmen bin, ...
00:40:44: ... ob das jetzt wirklich gerade das ist, ...
00:40:45: ... was ich sehe, ...
00:40:46: ... was es ist, was die ändern möchten, ...
00:40:48: ... oder ist es jetzt gerade echt ...
00:40:50: ... diese Schockstarre, weil ich hier bin?
00:40:51: Das stelle ich mir schwierig vor.
00:40:54: Ich erlebe gar nicht so eine Schockstarre.
00:40:58: Das sind immer mal Einzelpersonen, ...
00:40:59: ... aber ich bin tatsächlich noch ...
00:41:00: ... in kein Unternehmen reingegangen, ...
00:41:02: ... wo nicht von Anfang an eine Akzeptanz da war.
00:41:04: Natürlich liegt es auch wieder an der Methodik.
00:41:06: Also wir arbeiten auch hier ...
00:41:08: ... mit einem Kick-off, ...
00:41:09: wo alle dabei sind, wo als allererstes Bedenken, Befürchtungen geäußert werden können.
00:41:13: Also das gehört für uns einfach auch dazu. Das ist Handwerkszeug.
00:41:16: Und wenn da Bedenken, Befürchtungen geäußert werden,
00:41:19: dann sprechen wir über die und dann erst fangen wir ja an.
00:41:22: Also deshalb, wenn wir da wirklich dann reingehen,
00:41:25: ist das ganz selten, dass dann noch was unausgesprochen ist.
00:41:28: Natürlich gibt es immer mal eine Person, die sagt, ich habe da nichts gesagt
00:41:30: und ich habe das nicht geäußert.
00:41:31: Aber das ist Gott sei Dank der totale Einzelfall.
00:41:34: Und wenn wir mal so ein bisschen systemtheoretisch da reingucken,
00:41:39: dann beginnt die Veränderung meistens tatsächlich damit,
00:41:41: dass Menschen anfangen, sich mit sich zu befassen.
00:41:43: Und das ist ja auch unser Ziel.
00:41:45: Wir gehen ja auch nicht mit irgendeiner hidden Agenda rein.
00:41:48: Sondern wenn wir sagen, wir wollen erst mal zuhören,
00:41:50: dann meinen wir das so.
00:41:51: Das heißt, wir sind neugierig.
00:41:53: Und wir möchten immer die Person, die gerade vor uns ist,
00:41:55: ob es jetzt über das...
00:41:56: Jetzt gerade in dem einen Unternehmen
00:41:58: sind wir aufs Telefon ausgewichen,
00:41:59: weil das einfach gerade gar nicht anders ging,
00:42:02: weil uns das wirklich interessiert.
00:42:03: Und das finden die meisten ehrlich gesagt total schön,
00:42:06: weil auf einmal heißt es, eine Stunde nur für mich.
00:42:10: Mhm. - Und da interessiert sie ...
00:42:11: Und auch noch vertraulich.
00:42:13: Wie cool ist das denn?
00:42:14: Auf einmal kann ich einfach mal erzählen.
00:42:17: Und 95 Prozent der Menschen finden das total schön
00:42:20: und denen macht das richtig Spaß. - Mhm.
00:42:22: Da entsteht eigentlich eher so ein Coachinggespräch im Sinne von,
00:42:26: hey, was treibt dich an? Warum machst du das eigentlich?
00:42:29: Warum arbeitest du in dem Unternehmen und nicht in 'nem anderen?
00:42:32: Das ist was total Positives.
00:42:34: Und das sollte ja auch eigentlich innerhalb des Unternehmens Normalität sein, ...
00:42:37: ... dass auch die Mitarbeiter untereinander so sprechen können.
00:42:40: Also ich kann mir das gut vorstellen, ...
00:42:42: ... dass wenn man mit so einem Coach spricht, ...
00:42:44: ... das ist ein anderes Gespräch, ...
00:42:45: ... als das, was man mit einem Kollegen in der Kaffeeküche spricht, ...
00:42:48: ... weil da geht es dann entweder um, ...
00:42:49: ... ah, das ist ja alles so und so oder ...
00:42:53: ... das ist ja cool gelaufen oder so, ...
00:42:55: ... aber es sind vielleicht nicht in der Form die Gespräche, ...
00:42:57: ... wie man das in so einem Feedback-Gespräch ...
00:43:00: ... oder in so einem Coaching-Gespräch hat.
00:43:01: Da kann man mit jemandem neutralen das einfach mal teilen, ...
00:43:04: dieses Thema. Finde ich sehr interessant. Und das höre ich auch oft. Ich höre oft so eine Frage,
00:43:08: habe ich mir selbst noch nie gestellt. Sag ich herzlichen Glückwunsch, da sind wir hier gerade.
00:43:12: Und das darf die Person auch einfach genießen. Ich hatte letztens auch eine Person im Interview,
00:43:16: die hatte schon gekündigt. Die war trotzdem dabei, weil die Geschäftsführung gesagt hat,
00:43:20: hey natürlich, komm. Wie schön. Das ist einfach, ja, nutzt die Zeit für dich.
00:43:25: Ja, ist eben wieder dieses Wertschätzende. Ja, genau. Für die Person. Ja, finde ich auch.
00:43:31: Und jetzt noch einmal für die ganz Harten da draußen.
00:43:34: Auch Wertschätzung ist nicht zum Selbstzweck da.
00:43:40: Es geht darum, dass am Ende, leider, leider, wie gesagt,
00:43:44: meine Lieblingswelt würde anders aussehen,
00:43:46: aber so ist es nun mal,
00:43:48: dass durch Wertschätzung am Ende wieder mehr Wert gestiftet wird.
00:43:51: Ich wiederhole es deshalb so oft,
00:43:54: weil ich möchte unbedingt aus dieser Soft-Skill-Schi-Schi-Ecke raus
00:43:58: mit dem Thema.
00:43:59: wir reden hier tatsächlich über einen unglaublich relevanten kulturellen Wertschöpfungsbeitrag,
00:44:04: der ganz stark unterschätzt wird und wo ich glaube, dass in diesem Land ein riesen
00:44:08: Potenzial vergraben liegt. Sollte in jedes Fundament von jeder Firma rein, das Thema,
00:44:14: so wie wir es gerade besprochen haben. Wir haben jetzt in unserem Podcast immer noch so einen
00:44:19: Bereich, das wirst du bestimmt auch in unserem Miro-Board gesehen haben, wir haben es nicht auf
00:44:22: auf dem Flipchart, ich kann's einfach nicht lassen.
00:44:25: Wir haben unsere Kategorien.
00:44:27: Und zwar, die richten sich eigentlich ...
00:44:30: immer an unsere Gäste, die eher in diese technische Richtung gehen.
00:44:34: Deswegen könnte es sein, dass die eine oder andere Frage
00:44:37: vielleicht nicht ganz passt, aber wir möchten's uns trotzdem nicht nehmen lassen.
00:44:41: Wir haben schon gesprochen, warum du hier auf der Konferenz bist,
00:44:45: beziehungsweise was du eigentlich tust.
00:44:47: Wir haben schon gehört, dass du hier eine Keynote gehalten hast.
00:44:50: Ich hab eine Keynote gehalten, aber wir haben in diesem Podcast
00:44:53: noch nicht drüber gesprochen.
00:44:55: Das ist nachholen, genau.
00:44:57: Warum ging's denn?
00:44:59: Entschuldige, ich war leider selber unterwegs.
00:45:01: Macht doch gar nichts.
00:45:03: Ich hab hier heute einen Vortrag gehalten
00:45:05: zum Thema digitale Organisationskultur.
00:45:07: Wie eine Organisationskultur entstehen
00:45:12: und sich nachhaltig entwickeln kann,
00:45:14: die Raum gibt für Digitaltransformation.
00:45:18: Ja, also auch da kurz zusammengefasst,
00:45:21: wie wollen wir im Unternehmen eigentlich miteinander umgehen,
00:45:23: was für Werte und Normen dienen uns, um zukunftsfähig zu sein?
00:45:27: Das beantwortet die Frage, was du hier auf der Konferenz machst
00:45:32: und was du für eine Rolle hier hast, das ist schon recht passend.
00:45:34: Ja, das.
00:45:34: Hast du denn noch irgendwas, was dich persönlich interessiert hier,
00:45:38: wo du jetzt abseits von deinem Beitrag, den du leistest für die Community,
00:45:41: für die Konferenz, für die Gesellschaft in dem Sinne,
00:45:44: was dich hier interessiert?
00:45:46: Hast du irgendwas spotten können, wo du mal in den Vortrag reingehst oder mal Personen, die du kennenlernen möchtest?
00:45:51: Also ich bin hier gerade total neugierig am gucken, mal in Vorträge reingehen, aber mir auch erlauben, wieder rauszugehen, wenn ich merke, okay, ich verstehe gar nicht, was die da reden, dann gehe ich einfach wieder.
00:46:01: Also ich bin hier gerade unglaublich neugierig am Entdecken und hin und her und Menschen kennenlernen.
00:46:07: Wunderbar. Das soll ja auch eigentlich das Ziel der DORAC sein, dass man viele Menschen kennenlernen und viele verschiedene Themen auch aufnehmen kann.
00:46:13: kann. Jetzt haben wir drei Kategorien. Das eine, das heißt rein hypothetisch, wir haben keinen
00:46:19: Jingle dafür. Wir haben nur so Presets hier. Das ist, wenn irgendwas nicht so richtig gelaufen ist
00:46:27: oder wenn wir stolz auf irgendwas sind. Ja, danke. Die Pads haben wir tatsächlich, glaube ich, seit
00:46:37: der ersten Folge oder seit der zweiten Folge nicht mehr benutzt. Das war der Wunsch, dass ich das
00:46:42: Nicht drücke, wenn ich hier sitze.
00:46:44: Jetzt hatten wir die Gelegenheit.
00:46:46: Rein hypothetisch heißt die Kategorie.
00:46:48: Ich stell die Frage trotzdem einfach mal.
00:46:50: Vielleicht setzen wir das Wort "technologisch" da mal in Klammern.
00:46:54: Und zwar lautet die Frage,
00:46:55: wenn du einen technologischen Trend in den letzten Jahren
00:46:58: ungeschehen machen könntest, welcher wäre das?
00:47:01: Dass es so unglaublich viele Social-Media-Plattformen
00:47:04: da draußen gibt.
00:47:05: Und überhaupt auch nicht nur Social-Media-Plattformen,
00:47:08: sondern Kommunikationskanäle.
00:47:10: Ich fände es so toll, wenn das konsolidierter stattfinden würde.
00:47:14: Denn mir persönlich geht es total auf den Keks,
00:47:17: so viele verschiedene Kandidaten und Plattformen im Blick zu haben.
00:47:20: Gleichzeitig mag ich das total.
00:47:22: Das ist für mich ein großer Challenge.
00:47:25: Es gibt tatsächlich mittlerweile schon Plattformen,
00:47:29: wo man in der Lage ist,
00:47:31: diese vielen Social-Media-Plattformen wieder gebündelt zu bespielen.
00:47:34: Das ist ein faszinierendes Thema.
00:47:36: Man hat einen Adressaten am anderen Ende.
00:47:38: Eigentlich hat man ganz viele, aber ein Adressat hat ganz viele Social-Media-Kanäle, die sie konsumieren.
00:47:45: Und dann gibt es auf der anderen Seite jemanden, der diesen einen erreichen möchte.
00:47:49: Und dazwischen gibt es unheimlich viele Social-Media-Sachen.
00:47:51: Und dafür gibt es Tools wie Buffer, Hootsuite und alle möglichen Tools,
00:47:55: wo man dann einmal einen Beitrag erstellt und der wird auf all die Social-Media-Plattformen geteilt,
00:48:00: damit diese eine Person das möglichst überall sehen kann.
00:48:02: Aber das löst mein Thema gar nicht.
00:48:05: Ich habe das mal ausprobiert, als 2020 mein Buch gelauncht wurde.
00:48:08: Da war es tatsächlich so, wie schaffen wir es jetzt,
00:48:12: Buch launch, mehrere Kanäle, da haben wir genau diese Tools getestet.
00:48:15: Da habe ich aber gemerkt, dass Social Media für mich was ganz anderes ist.
00:48:19: Mir geht es tatsächlich darum, mit der Community in Kontakt zu sein.
00:48:23: Und das können diese Tools nicht.
00:48:25: Da braucht es mich, Mensch, die ...
00:48:27: Ich möchte auch auf Kommentare antworten.
00:48:29: Und das mache ich und nicht irgendjemanden,
00:48:32: den ich dafür bezahle.
00:48:33: Und das ist das, was es für mich herausfordernd macht.
00:48:36: Ich möchte ja auch da drin lesen.
00:48:38: Mir geht's nicht um das Bespielen, das können Tools lösen.
00:48:41: Mir geht's um das Erleben von Community.
00:48:45: Und das kann Social Media wunderbar leisten.
00:48:47: Aber ich manchmal nicht, weil es einfach so viel ist.
00:48:51: (Lachen)
00:48:52: Ich mein, es ist ja wirklich ein Unterschied.
00:48:54: Es muss auch adressatengerecht sein.
00:48:56: Wir für unseren Podcast haben die Benachrichtigung alle zwei Wochen.
00:48:59: Das ist eine neue Folge draußen.
00:49:01: Im Idealfall machen wir ein schönes Bild noch mit rein.
00:49:04: Das sieht auf allen Plattformen mehr oder weniger gleich aus,
00:49:07: weil es ist diese einmalige Erinnerung.
00:49:09: Hier ist der Link.
00:49:11: Aber wir schreiben, wenn wir auf LinkedIn sind
00:49:13: und da vielleicht mal etwas zu dem Podcast schreiben,
00:49:16: anders als wir es in den paar Zeichen auf Twitter machen würden,
00:49:19: wo sich ein Großteil unserer Community einfach befindet.
00:49:22: Es ist halt einfach nur dieses technische Phänomen,
00:49:25: ich bin da voll auf deiner Seite,
00:49:27: dass es diese ganzen Social-Media-Plattformen
00:49:30: eigentlich nicht braucht.
00:49:31: Also, wir bespielen die alle, wir bauen unsere Communities auf allen auf.
00:49:35: Ich glaub, die ein oder andere fällt schon wieder weg.
00:49:37: Nicht Community, sondern Social-Media-Plattform.
00:49:40: Auf Facebook hab ich jetzt echt ganz lange schon keinen mehr surfen sehen.
00:49:42: Oder Meta oder was auch immer.
00:49:46: Und dann hat man schon so eine Auswahl.
00:49:49: Auf TikTok haben wir gestern in einem Podcast mit jemandem gesprochen,
00:49:52: der angefangen hat von Tech-Videos auf YouTube langsam zu überlegen,
00:49:59: "Wie kann ich 30 Sekunden Snippets in TikTok aufnehmen
00:50:01: und die gleichen Inhalte vermitteln?"
00:50:03: Und das find ich superinteressant, dass es dieser Gedanke ist,
00:50:07: aber das ist der Zwang, immer wieder auf die Plattform zu gehen,
00:50:10: wo am meisten los ist. - Ja.
00:50:11: Können wir einen Haken hintermachen?
00:50:13: Sehe ich tatsächlich genauso, kann ich echt gut relaten zu.
00:50:16: So viele Social-Media-Trends und ...
00:50:18: Plattformen brauchen wir nicht. - Ja.
00:50:21: Eine weitere Frage aus "Rein hypothetisch".
00:50:24: Was schätzt du, wie sieht deine tägliche Arbeit in zehn Jahren aus?
00:50:28: Oh Gott, ich hör mich jetzt wahrscheinlich total altmodisch an.
00:50:31: Ich glaub gar nicht so doll an das.
00:50:33: Da ich hauptberuflich mit Menschen arbeite,
00:50:36: denke ich, werde ich weiter hauptberuflich mit Menschen arbeiten.
00:50:40: Ich bin aus Leidenschaft, Führungskraft.
00:50:43: Ich hab ein enorm wachsendes, megacooles Team.
00:50:47: Und wer weiß, wo das in 10 Jahren steht.
00:50:51: Wer weiß, wo ich da in 10 Jahren stehe.
00:50:53: Aber ich denke, dass ich weiter...
00:50:55: Ich werd weiter Nele sein.
00:50:57: Und meine Leidenschaft für Kultur, die hat viel mit mir selbst zu tun.
00:51:01: Und deshalb denke ich, die Form wird sicherlich irgendeine andere sein,
00:51:05: aber der Kern und auch das, wofür ich antrete.
00:51:08: Also ich habe mich sehr stark
00:51:09: mit meiner persönlichen Vision auseinandergesetzt vor vielen Jahren.
00:51:12: Wofür trete ich eigentlich an?
00:51:14: Und das denke ich, das wird genauso sein.
00:51:16: Ja, schön.
00:51:19: Im Idealfall gehört der Kulturwandel ja eigentlich sowieso zu dem,
00:51:21: was sich im Laufe der Zeit generell in der Gesellschaft ausbreiten sollte.
00:51:25: Also können wir ja eigentlich schon fast hoffen,
00:51:26: dass das, was du jetzt gerade tatsächlich bei dem Unternehmen,
00:51:30: für das du Arbeitest machst,
00:51:31: dass das nicht mehr notwendig sein müsste, oder?
00:51:33: Dass die Unternehmen selber auf die Idee kommen würden.
00:51:35: Wow.
00:51:36: Oh wow, da kriege ich direkt Gänsehaut.
00:51:37: Wenn das der Zustand ist,
00:51:40: dann wäre ich total froh.
00:51:41: Also wenn wir uns quasi abschaffen würden,
00:51:43: weil wir nicht mehr gebraucht werden,
00:51:46: fände ich großartig.
00:51:47: Da habe ich ein Pad für, glaube ich.
00:51:48: Ah.
00:51:52: Das wollte ich gerade drücken.
00:51:54: Das...
00:51:55: Ich schneide das.
00:51:57: Danke.
00:51:59: Lass es uns bitte drin lassen.
00:52:01: Nein, der Jingle bleibt drin, aber nicht diesen Grashüpfer, den ich da gerade auf dem falschen Bett gefunden habe.
00:52:05: Wir dürfen auch Fehler machen.
00:52:07: Ja, absolut.
00:52:09: Also ich finde, das ist wirklich ein wunderbares Bild. Dann möchte ich die Frage gerne nochmal revidieren.
00:52:11: Also in 10 Jahren, wobei ich glaube nicht, dass wir es in 10 Jahren geschafft haben werden.
00:52:15: Sagen wir mal in 20 Jahren, kann ich mir vorstellen, wenn wir richtig loslegen, dass man uns weniger braucht.
00:52:23: schön. Genau so habe ich die Antwort erwartet. Dann haben wir noch eine weitere Kategorie,
00:52:31: und zwar bezüglich Konsum. Du hast es ja gerade schon gesagt, viele Social Media Plattformen,
00:52:38: schwierig alles irgendwie in einem Blick zu behalten und das ist irgendwie alles nervig. Wie
00:52:43: gehst du mit der großen Informationsflut um, die einen da erwartet? Alle möglichen Kanäle,
00:52:49: überall News, überall Infos, überall Menschen, die miteinander irgendwie Inhalte teilen wollen.
00:52:54: Ist für mich tatsächlich eine große Herausforderung. War es auch irgendwie schon immer. Aktuell ist es
00:53:02: für mich so, ich habe für mich ganz klare Handyfreizeiten. Ich arbeite sogar mit der Funktion,
00:53:08: dass mein Handy zu gewissen Uhrzeiten, dass ich nur limitierte Apps öffnen kann. Das tut mir total
00:53:14: Das funktioniert total gut.
00:53:16: Tatsächlich so ab 21 Uhr abends kann ich kaum mehr was öffnen.
00:53:19: Mhm.
00:53:20: Ähm, das probier ich im Moment.
00:53:22: Was heißt "im Moment"? Das mach ich bestimmt schon dreiviertel Jahr.
00:53:26: Das find ich ganz schön, weil es mir zeigt, so ein typisches Beispiel,
00:53:29: ich sitz mit meinem Mann auf dem Sofa
00:53:32: und wir netflixen grad irgendeine Serie weg.
00:53:34: Und dieser Griff dann zum Handy, was so ein Quatsch ist.
00:53:37: Weil eigentlich guck ich doch grad 'ne Serie.
00:53:40: Und dann zu merken, wenn dann diese App sagt,
00:53:42: um an die Uhr zu merken, stimmt, was will ich hier eigentlich?
00:53:45: Das nutze ich sehr gerne im Moment.
00:53:47: Und ansonsten habe ich auch so eine kleine Regel,
00:53:51: mein Handy ist nachts im Badezimmer.
00:53:54: Warum ist das im Badezimmer?
00:53:56: Weil da einfach der Stecker ist,
00:53:59: und da lade ich meine Uhr und mein Handy.
00:54:01: Und ich nehme das nicht mit ins Schlafzimmer.
00:54:04: Das sind so ein paar Dinge.
00:54:05: Und auch ansonsten, auch am Wochenende,
00:54:07: gibt es tatsächlich so Tageweise,
00:54:09: wo ich sage, einfach mal ohne irgendwelche Devices.
00:54:12: Und dann gehe ich in die Natur, dann gehe ich in den Wald.
00:54:15: Und ja, das brauche ich auch.
00:54:18: Ich bin schon, ich sage immer, ich bin eine Heißdüse.
00:54:20: Ich habe auch echt ein Tempo, was ich an den Tag legen kann.
00:54:23: Ich kann unglaublich viel in einer kurzen Zeit umsetzen.
00:54:26: Und da brauche ich auch immer wieder die Gegenbewegung.
00:54:29: Ich habe es zu dir, glaube ich, vor dem Fahrstuhl gesagt,
00:54:32: nach so einer Konferenz muss ich erst mal einen Tag in den Wald.
00:54:35: Ja, ist so.
00:54:36: Das könnte einfach ein Motto sein, was jeder befolgen sollte.
00:54:39: Ich kenne das genauso nördlich von Hamburg.
00:54:41: wir aufnehmen, den Podcast aufnehmen und ich bin in Hamburg, dann ist da Trubel und dann fahre ich
00:54:46: 30 Kilometer nördlich von Hamburg, wo ich wohne und das ist halt plattes Land. Man findet auch
00:54:51: einen Wald, das gibt es auch, aber es ist halt die Ruhe tatsächlich und wenn ich da mit meiner
00:54:55: Tochter rausgehe, dann ist das wirklich genau dieser Kontrast, den man dann braucht, um von
00:55:00: diesen ganzen Sachen Abstand zu nehmen. Mir ist aber aufgefallen, dass wir tatsächlich mittlerweile
00:55:04: fast noch so einen Smartphone-Guide aufmachen können. Also wir haben jetzt schon so viele
00:55:10: Ich hab so viele Tipps in diesem Podcast
00:55:12: von unterschiedlichen Personen bekommen,
00:55:14: wie wir mit unserem Handy umgehen können.
00:55:16: Das ist Wahnsinn.
00:55:17: Du hast einen Tipp selber mitgebracht.
00:55:20: Vielleicht magst du den wiederholen.
00:55:21: Genau, mein Handy hab ich auf schwarz-weiß gestellt,
00:55:24: damit der Eindruck etwas geringer ist,
00:55:26: man nicht so viele Reize bekommt.
00:55:28: Und ... genau, deswegen ...
00:55:30: Und auch weniger Glückshormone werden da, glaub ich, ausgeschüttet.
00:55:33: Dieser Suchtfaktor ist dadurch ... - Ja, der ist deutlich geringer.
00:55:37: Und es ist auch selten, dass ich die Farbe mal anschalte.
00:55:40: wenn ich mal ein Foto machen möchte.
00:55:41: Aber wenn ich so umherlaufe, mach ich auch quasi keine Fotos,
00:55:45: weil ich mir denke, ich guck sie mir erstens eh nicht an
00:55:48: und zweitens hab ich sie am Kopf, die Erinnerung.
00:55:50: Und genau, deswegen mach ich das sehr, sehr selten,
00:55:53: dass ich da mal die Farbe anmache.
00:55:55: Aber das iPhone hat da eine recht schöne Barrierefreiheit-Funktion,
00:55:59: ist das eigentlich.
00:56:00: Und da kann man dann mit drei Klicks auf den Power-Button
00:56:03: das quasi ein- und ausschalten. - Super.
00:56:05: Kann auch sehr schnell wechseln, ja.
00:56:07: swipen oder scrollen ohne Farbe macht einfach keinen Spaß. Es sind ja die Farben von den Icons,
00:56:14: die sind immer so, ich haue das Handy raus und drücke drauf. Was ist passiert? Warum habe ich
00:56:18: das jetzt gemacht? Entsperren, drücken und warum bin ich jetzt schon wieder in dieser App? Was ist
00:56:23: das? Ja, und das war der erste Tipp, den haben wir tatsächlich auch dem Stefan Latusky mal
00:56:29: vorgestellt und er hat es tatsächlich ausprobiert. Das ist ein wahnsinniges Ding, genau. Und diese
00:56:34: Fragen, die sind immer super, um zu vergleichen. Du hast auch schon tatsächlich einige andere Fragen,
00:56:39: die wir hatten, schon direkt mit vorgegeben. Welche denn? Das fällt in die grüne Kategorie,
00:56:45: warum auch immer die grüne ist. Ganz privat heißt die Kategorie, nämlich dafür habe ich auch keinen
00:56:51: Jingle vorbereitet. Aber würdest du, ohne rot zu werden, deine Bildschirmzeit von deinem iPhone
00:56:59: zeigen. Und das ist eigentlich schon erklärt, weil du ja scheinbar ab 21 Uhr sehr viel einstrengst
00:57:05: und nicht mehr so viel Interesse hast, auf dein Handy zu gucken. Und das ist bei manchen Menschen,
00:57:10: die man eigentlich auf der Konferenz auch nur mit gesenktem Kopf sieht, echt eine Frage. Ja,
00:57:15: ist mir schon auch schon mal aufgefallen, wollte ich mal was dran ändern. Du hast es ja gerade
00:57:21: schon vorweg genommen. Ja, wobei es mir da weniger um die Bildschirmzeit geht, da denke ich immer,
00:57:25: dass es irgendeine Zahl ist, mir egal.
00:57:27: Mir geht es eher um die Auswirkung,
00:57:30: die es auf mein mentales Wohlbefinden hat.
00:57:32: Und ich merke das einfach, wenn ich zu viel an diesen Geräten bin.
00:57:36: Also ich merke richtig, ich merke eine Anstrengung in meinem Kopf.
00:57:40: Und die will ich, also bitte nicht wegen Instagram.
00:57:42: Da möchte ich wenigstens Wert stiften
00:57:45: und deshalb Anstrengung in meinem Kopf spüren,
00:57:47: aber nicht wegen so einem Quatsch, Entschuldigung.
00:57:50: Das ist natürlich auch ein sehr relevanter Content-Horn manchmal.
00:57:53: Ich muss dazu sagen, mein Zwergpudel Bo hat ein Instagram-Profil.
00:57:57: Also auch das, auch so einen Quatsch mach ich mit.
00:58:00: Ja. - Aber nur zu den Zeiten,
00:58:02: zu denen ich überhaupt Instagram öffnen kann.
00:58:04: Es gibt keine Posts nach 21 Uhr. - Nichts nach 21 Uhr.
00:58:07: Und auch nicht vor sechs, denn ich bin ja absolute Frühaufsteherin.
00:58:11: Ich steh so zwischen 4.30 Uhr und 5.00 Uhr jeden Morgen auf.
00:58:14: Ich hab mich schon dabei erwischt, ich hab 'ne ziemlich klare Morgenroutine,
00:58:18: wie ich, bevor ich mich morgens auf mein Meditationskissen gesetzt habe,
00:58:22: Ich hab gesagt, wie du's gesagt hast,
00:58:24: wie bin ich hier gerade gelandet?
00:58:26: Und schwupps, hab ich mir die Sperre reingemacht,
00:58:29: vor sechs geht gar nichts.
00:58:30: Das ist wiederum ein Tipp, der kommt erstens mit auf die Liste
00:58:34: und in die Show-Notes direkt.
00:58:35: Den muss ich auch mal verfolgen, weil das ...
00:58:38: Dabei beobachte ich mich auch ...
00:58:39: Mittlerweile bin ich rückfällig geworden,
00:58:42: dass ich abends mein Handy zur Seite gelegt hab
00:58:44: und endlich wieder angefangen hab zu lesen,
00:58:46: zwar auch auf 'nem Gerät, sag ich jetzt mal, so 'nem E-Reader.
00:58:50: Das darf man noch mal durchgehen, bin ich voll für.
00:58:52: Aber dass ich da schon wieder mich erwischt hab,
00:58:55: wie ich meine Entspannung anders gefunden hab,
00:58:57: indem ich zum Beispiel Tube Shorts geguckt hab,
00:59:00: aber das Morgens aufstehen, Handy in die Hand nehmen,
00:59:03: draufgucken, was ist passiert, was sind die wichtigen Infos,
00:59:06: das muss echt nicht sein.
00:59:07: Davon muss man Abstand nehmen, das muss man einfach ...
00:59:10: Wenn ich eine Sperre reinmache, die ich selber nicht rausnehmen kann,
00:59:14: das wäre es.
00:59:15: Aber ich glaube ...
00:59:17: Die kann man rausmachen. - Ja.
00:59:18: Was ich auch nicht so schlecht finde,
00:59:20: denn wenn wirklich mal was ist, also was für ein Notfall muss passieren,
00:59:24: dass ich dringend auf Instagram muss, weiß ich jetzt nicht.
00:59:27: Aber keine Ahnung, irgendjemand kommentiert etwas von dir
00:59:30: mit einem blöden Kommentar, und ich will das jetzt halt sehen,
00:59:33: weil ich darauf antworten will, und jemand schreibt mir was.
00:59:36: Das finde ich schon okay. Wobei ich mag, wenn ich dir gerade so zuhöre,
00:59:40: es gibt Menschen, die belastet das nicht so.
00:59:42: Also mein Mann zum Beispiel,
00:59:44: der hat nicht diese mentale Anstrengung dadurch, die ich spüre.
00:59:47: Und auch da finde ich, ist so ein, ähm, darf ich kurz ein Buch erwähnen,
00:59:51: was ich dazu total spannend finde? - Das würde ich gerne.
00:59:54: Das haben zwei Freunde von mir geschrieben,
00:59:55: Sophia Rödeger und Lukas Fütterer.
00:59:57: Das heißt "Lockbuch für digitale Achtsamkeit".
01:00:00: Und in diesem Buch wird einfach auch noch mal deutlich,
01:00:03: dass da jede Person individuelle Reizempfindungen hat.
01:00:08: Und ich bin per se eh ein reizempfindlicher Mensch.
01:00:11: Also auch immer, wenn es laut wird,
01:00:12: ich spüre da eher eine Belastung als andere,
01:00:15: wenn ich mich so mit Peergroup vergleiche.
01:00:17: Und es gibt Menschen, die stressen das nicht so.
01:00:19: Ich bin kein Fan zu sagen, so und so sollte man das machen.
01:00:22: Ich bin Fan davon zu sagen, guck, was dir gut tut.
01:00:25: Und wo du eine Belastung spürst, versuch dir, Entlastung zu verschaffen.
01:00:29: Ich glaube, ich werde den Versuch noch mal machen und den E-Reader nehmen,
01:00:33: um dann mal einen direkten Vergleich ziehen zu können.
01:00:35: Weil ich habe auch das Gefühl, das ist vielleicht auch phasenweise einfach so.
01:00:38: Dass es in manchen Situationen wirklich sinnvoll ist, das Gerät wegzulegen
01:00:42: und abends wirklich analog irgendwie versuchen runterzukommen.
01:00:46: Und dass es in einer anderen Phase vielleicht genau das ist,
01:00:49: was alles andere wegschiebt, was da ist,
01:00:51: dass es dann vielleicht mit Lesen nicht so gut funktioniert,
01:00:54: aber dann vielleicht mit irgendwelchen anderen Medien,
01:00:57: die man konsumiert.
01:00:58: Schreibe ich mir auf die Liste.
01:01:00: Also die Blockade wird eingestellt.
01:01:02: Ich werde es bestimmt auch mal schwarz-weiß stellen, das Handy.
01:01:05: Ich hatte den Tipp noch mit eingebracht,
01:01:07: dass man Benachrichtigungen gruppieren lassen kann.
01:01:10: Dass man sagt, man lässt bestimmte Benachrichtigungen
01:01:13: nur dreimal am Tag zu auf dem iPhone.
01:01:15: Bei mir plopft nichts auf, gar nichts, außer Anrufe.
01:01:17: Nichts. Ich muss jede App aktiv öffnen.
01:01:19: Mhm. - Nächster Tipp.
01:01:21: Wahnsinn. Jetzt haben wir schon ... - Find ich super.
01:01:24: Jetzt haben wir schon mehr als eine Broschüre.
01:01:26: Ich persönlich sag, ich hätte gerne mittags am Tag,
01:01:29: hätte ich vielleicht mal das, was von der Tagesschau reingekommen ist.
01:01:33: Weil das guck ich mir dann schon an, welche Headlines da so sind.
01:01:36: Das möchte ich aber nicht jede Sekunde zwischendurch haben.
01:01:40: Vor allem möchte ich nicht, dass, wenn ich auf dem Bildschirm ...
01:01:43: wir ja sehr viel über Messenger, irgendwie bist du jetzt da, wollen wir uns da treffen, das möchte
01:01:47: ich, dass direkt durchkommt und ich möchte nicht, dass irgendwelche anderen Sachen mich da irgendwie,
01:01:51: dass ich da 50 Kilometer durchscrollen muss. Das war ein weiterer Tipp. Ja, nächste Frage,
01:01:58: die schon erklärt war, kommt aus dem Bereich Konsum, schaltest du nachts dein Handy aus?
01:02:01: Ja. Ja, es liegt auch in einem anderen Raum. Es liegt im Badezimmer. Genau, im Badezimmer. Ja,
01:02:07: ansonsten vielleicht abschließend, ich meine, es gehört als Teil zu deinem Job vielleicht auch,
01:02:12: aber bist du zufrieden mit deiner Work-Life-Balance?
01:02:15: Du siehst mich denken.
01:02:19: Also meine Spontanreaktion ist ja.
01:02:22: Gleichzeitig ist das dritte Quartal.
01:02:25: Ich weiß nicht, wie euch das geht,
01:02:26: aber das ist gerade ganz schön spannend.
01:02:30: So kann man sagen.
01:02:33: Also ich fühle mich schon gerade sehr gefordert,
01:02:35: jetzt gerade so in diesen zwei, drei Wochen, die jetzt gerade sind.
01:02:39: Gleichzeitig weiß ich ganz genau, wie ich mit mir selbst umgehen möchte,
01:02:45: um das mit einer guten Verfassung auch dann stemmen zu können.
01:02:50: Im Moment habe ich gerade nicht so viel Freizeit,
01:02:53: aber das wird in 2-3 Wochen wieder anders.
01:02:55: Das sind wunderbare Schlussworte, finde ich.
01:02:58: Wir können alle uns freuen dafür,
01:03:01: dass du in 2-3 Wochen wieder mehr Freizeit haben wirst.
01:03:04: Wir werden nach dieser Konferenz mit Sicherheit viel zu tun haben,
01:03:08: unsere Devs und Tape-Hörer mit den neuen.
01:03:10: Das wäre wirklich noch drei Kreuze.
01:03:12: Vielleicht müsst ihr auch erst mal 'nen Tag in den Wald gehen.
01:03:15: Vielleicht ja, aber wir dürfen dabei auch kein Mikrofon mitnehmen.
01:03:19: Nein, nein, nein.
01:03:20: In diesem Sinne, Nele, vielen Dank, dass du bei uns warst.
01:03:23: Hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hab sehr viele Sachen mitgenommen.
01:03:26: Und gerne wieder. - Ja.
01:03:28: Danke natürlich auch an dich, Caro. - Gerne doch.
01:03:30: Und dann bis zum nächsten Mal. - Bis dann.
01:03:32: Ciao.
01:03:34: (Dynamische Musik)
01:03:35: [Musik]
01:03:46: Vielen Dank.
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